Raser lassen es krachen

TRIER. Auf den ersten Blick fällt die Verkehrsunfallbilanz 2004 des Polizeipräsidiums Trier positiv aus: Die Zahl der Unfälle, der Verletzten und der Toten ging im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück. Ein anderer Wert löst jedoch Alarm bei den Verkehrssicherheitsexperten aus: Die Zahl der Unfälle, in deren Verlauf Kinder verletzt wurden, stieg um 17 Prozent.

Die Zahl aller registrierten Unfälle ist 2004 um 3,2 Prozent auf 20 315 gesunken - das ist der niedrigste Wert seit fünf Jahren. 60 Menschen sind im vergangenen Jahr auf den Straßen des Polizeibezirks Trier durch Unfälle gestorben. Auch dieser Wert ist deutlich niedriger als in den Jahren davor - wobei es nicht möglich ist, hier von Erfolgen zu reden, denn die auf trockener Mathematik und präziser Datenerfassung basierende Statistik sagt natürlich nichts über die Tragödien aus, die hinter jedem einzelnen dieser tödlichen Unfälle stehen. 939 Menschen wurden 2004 durch Unfälle schwer verletzt - 10,5 Prozent weniger als 2003. Die Anzahl der leicht Verletzten sank um 2,2 Prozent auf 2802. Auch 2005 werden Verkehrsaufklärung und Prävention Schwerpunkte der Verkehrssicherheitsarbeit sein, betont das Polizeipräsidium. Außerdem wollen die Beamten prüfen, ob Kindersitze eingesetzt und ordnungsgemäß benutzt werden. Denn die Zahl der Unfälle, in die Kinder verwickelt waren, sind alarmierend. 253 Kinder wurden 2004 verletzt, 35 mehr als im Vorjahr. Ein Kind wurde getötet. Insgesamt wurden 255 Unfälle mit Kindern registriert, 16 Prozent mehr als 2003. Die Zahl der Unfälle, in deren Verlauf Motorradfahrer verletzt wurden, sank um 15 Prozent auf 332. Zwölf Biker starben, fünf weniger als 2003. Die 2001 gestartete Kampagne "Motorradfahren in Rheinland-Pfalz - aber sicher!" wird fortgesetzt. Junge Fahrer stehen weiterhin ganz oben auf der Liste der Risikogruppen. Insgesamt verunglückten 897 Fahrer zwischen 18 und 24, 21 davon tödlich. Das sind acht mehr als 2003. Geringe Fahrpraxis, Geschwindigkeitsrausch, hohe Risikobereitschaft, Überschätzung der eigenen Fähigkeiten - das sind nach Ansicht des Polizeipräsidiums Ursachen der hohen Unfallzahlen in dieser Altersgruppe. Zu hohe Geschwindigkeit bleibt die Hauptursache von schweren Unfällen. Direkt danach folgt der zu geringe Abstand zum Vordermann. Vorfahrtsfehler stehen auf dem dritten Platz.Drogeneinfluss in 48 Fällen

Bei 612 aller registrierten Unfälle war Alkohol im Spiel, 2003 waren es 682. Bei 48 Unfällen wies die Polizei Drogeneinfluss nach. Der Fluchttrieb mancher Unfallverursacher bleibt weiterhin hoch. 3326 Unfallbeteiligte suchten 2004 das Weite. Bei 200 der von ihnen verursachten Unfälle gab es Verletzte, in zwei Fällen sogar Tote - hier konnten die Schuldigen schnell ermittelt werden. Das Polizeipräsidium hatte 2004 viel zu tun. Die Beamten schrieben 8283 Strafanzeigen und 25 067 Ordnungswidrigkeitsanzeigen. Zusätzlich wurden 64 284 Verwarnungen ausgesprochen.

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