Rat beschließt sichere Rad-Route durch die City

Freie Fahrt für Radfahrer: Der Stadtrat hat gestern Abend den Antrag der Grünen, eine sichere Nord-Süd-Route für Zweiradfahrer zu schaffen, gegen die Stimmen der UBM angenommen.

Trier. Eine ungewohnte Atmosphäre der Heiterkeit lag in der Luft. Dabei ging es um ein erstes Thema. Die Sicherheit des Radverkehrs in Trier hat in diesem Stadtrat schon für sehr heiße Diskussionen gesorgt. Doch am Dienstagabend bildete sich, und hier lag der Grund der Heiterkeit, eine wirklich seltene Allianz: Die CDU lobte und unterstützte den Antrag der Grünen, dem Radverkehr eine zügige Querung der Innenstadt von Nord nach Süd und wieder zurück zu ermöglichen. Rainer Lehnart (SPD) war davon derart überrascht, dass er seine vorbereitete Rede, die er offenbar unter der Voraussetzung einer ablehnenden Haltung der CDU verfasst hat, spontan ändern musste.Anja Matatko hatte den Antrag der Grünen erläutert. "Die Durchquerung der Innenstadt von Nord nach Süd ist für Radfahrer nur unter Missachtung der Straßenverkehrsordnung oder unter großen Umwegen und Gefahren möglich." Die zentrale Forderung der Grünen ist eine Freigabe der Fußgängerzone "in wesentlich stärkeren Maße" für den Radverkehr. Eine weitere mögliche Route führe am Nikolaus-Koch-Platz durch die Treveris-Passage und das Margarethengässchen bis zur Porta Nigra und wieder zurück. Die Diskussion über eine Alternative wird den Dezernatsausschuss IV und auch den Stadtrat noch beschäftigen.Thomas Albrecht (CDU) war sich nicht sicher, "ob wir uns über diesen Antrag ärgern oder freuen sollen". Schließlich habe sich die CDU im Ortsbeirat Mitte-Gartenfeld schon vor den Grünen für eine derartige Lösung eingesetzt. Doch eine Blockade aus purem Frust über den Ideenklau sei, so Staatsanwalt Albrecht, nicht zu befürchten. "Wir stimmen diesem Antrag gerne zu."Rainer Lehnarts Befürchtungen, der Punkt ende in einer "ideologisch geführten Grundsatzdiskussion", hatten sich damit erledigt. Er erinnerte daran, dass die SPD "schon immer" die Öffnung der Busspuren für Radfahrer gefordert habe, was in anderen Städten bestens funktioniere.Manfred Maximini (UBM) erinnerte an das in Auftrag gegebene Gutachten zum Radverkehr innerhalb des Mobilitätskonzepts 2020, welches erst im Sommer 2008 vorliegen soll. "Es wäre falsch, schon vorher Einzelmaßnahmen zu beschließen", sagte der UBM-Fraktionschef. Und von durch die Innenstadt rollenden Radfahrern wollte er nichts wissen. "Das wäre ein Schildbürgerstreich erster Klasse." Die FDP enthielt sich mit dem Verweis auf das noch nicht vorliegende Radverkehrs-Gutachten.Weitere Berichte aus dem Stadtrat folgen in der Donnerstags-Ausgabe.

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