Trier-Pfalzel. Mit einem "blanken" Ortsbeirats-Säckel, was die Finanzmittel für das Jahr 2008 angeht, gingen die Ratsmitglieder nach der jüngsten Zusammenkunft im Amtshaus Pfalzel auseinander. 30 000 Euro hatte der Rat bei der von Ortsvorsteher Werner Pfeiffer (UBM) geleiteten Sitzung binnen kurzer Zeit unter die Leute beziehungsweise den Pfalzeler Sportclub (PSC) und den heimischen Löschzug gebracht. Damit der Rat beide Projekte mit der Maximalförderung bedenken konnte, wurde alles zusammengekratzt, was an Mitteln zur Verfügung stand. Denn: Das Ortsbeiratsbudget gibt jährlich nur 23 720 Euro her. Kurzerhand "umgewidmet" wurden 6600 Euro (die unter anderem für die Radwegebeschilderung gedacht waren), so dass der gewünschte Gesamtbetrag von 30 000 Euro erreicht wurde. Wie schnell und unkompliziert der Ortsbeirat in der Lage ist zu reagieren, zeigt sich bereits darin, dass der Antrag des Löschzugs laut Werner Pfeiffer erst unmittelbar vor Sitzungsbeginn eingegangen war.Zum Antrag des PSC erhielt dessen Vorsitzender Gelegenheit, das Anliegen zu erläutern. Der 25 Jahre alte Tennenplatz sei nicht mehr tragbar, sagte Jörg Elsen. Ohne die Situation "zu dramatisieren", es verletzten sich immer wieder Kinder auf dem "knochenharten Schotterplatz", der für 50 000 Euro in einen Naturrasenplatz umgestaltet werden könnte. Tennenplatz nicht mehr in Ordnung

Insgesamt 27 000 Euro seien zu erwarten von Stadt (10 000 Euro) und Land (17 000 Euro). Den Rest von 33 000 könne der Verein nicht alleine schultern, wohl aber, wenn der Ortsbeirat 15 000 Euro zuschieße. Klar sei, dass der Verein die Pflege des Platzes übernehmen werde, erklärte Elsen. Brauchwasser und Beregnungsanlage würde die Stadt übernehmen. Ohne die Umgestaltung zu einem Rasenplatz fürchtet der PSC, seine Mitglieder könnten zu Nachbarvereinen mit besseren Möglichkeiten abwandern. Sowohl dem Zuschuss für den PSC wie auch der Vorplatzgestaltung für den Löschzug stimmte der Rat einstimmig zu. Damit war aber auch alles Geld für 2008 weg."Schweren Herzens" zurückstecken musste die UBM-Fraktion mit ihrem Anliegen, 4000 Euro für den Spielplatz am Mittelweg bereitzustellen. Auch das Amtshaus wird vorerst auf Porzellan und Besteck für die Bürgerräume verzichten müssen. Diese (und noch andere) Anliegen seien allesamt förderwürdig und -fähig, betonten mehrfach die Ratsmitglieder. In Zukunft komme man aber wohl nicht an einer Prioritätenliste vorbei. Angemahnt wurde, dass der Rat zum Projekt Grundschule (Toilettenanlage und getrennte Duschräume) immer noch keine konkrete Planung vorliegen habe. Wenn binnen Jahresfrist in dieser Richtung nichts erfolgt sei, werde man sich mit dem Gedanken beschäftigen, die vorgesehenen 50 000 Euro anderweitig einzuplanen. Klärungsbedarf mit der Stadt sieht der Rat bei der Vermögenshaushalt-Maßnahme Baugebiet BP 10 "Ortsauffüllung Pfalzel" von 450 000 Euro. Bevor nicht bekannt sei, was sich dahinter verberge, könne kein Beschluss erfolgen. Ohnehin favorisierte der Rat den Ausbau von Eltzstraße und Mäusheckerweg, um dem desolaten Zustand ein Ende zu bereiten.