Rathaus kommt nicht in die Gänge

TRIER. (red) Der "Allgemeine Deutsche Fahrradclub" (ADFC) übt scharfe Kritik an der Trierer Stadtverwaltung. Für 2006 angekündigte Projekte, die eine Verbesserung für den Velo-Verkehr hätten bringen sollen, seien nicht umgesetzt worden, beklagt der ADFC.

"Mit Ausnahme der aufgestellten Radverkehrsbeschilderung und der Umbaumaßnahmen im Bereich der Porta Nigra, die nun ein ebenerdiges Queren der Nordallee ermöglichen, ist nichts geschehen", kritisiert Matthias Bellmann von der ADFC-Kreisgruppe. Die von der Verwaltung bereits vorgestellten Maßnahmen am Brückenkopf Kaiser-Wilhelm-Brücke / B 51 und auch die geplanten Veränderungen bei der Abzweigung Irsch in Olewig seien, entgegen der Zusicherungen aus dem Rathaus, noch immer nicht realisiert, berichtet der ADFC weiter und bemängelt, dass es seitens der Stadt auch keinerlei Informationen über die Gründe für derartige Verzögerungen gegeben habe. Dabei seien dem Rathaus auch viele andere Schwachstellen längst bekannt, ohne dass Verbesserungsvorschläge vorgelegt würden. "Wie sehen die Planungen der Stadt für den Radverkehr im Verlauf der Bustrasse Trevirispassage und Margarethengässchen aus, wenn der Umbau des Simeonstiftplatzes erfolgt?", fragt Bellmann und erneuert die Forderung des ADFC nach einer alternativlosen Freigabe von Bustrasse und Margarethengässchen. Diese nahezu kostenfreie und sichere Maßnahme werde bereits zu einer enormen Verbesserung für den Radverkehr in der Innenstadt führen, ist der Fahrradclub überzeugt. Auch die weiteren Planungen im Zuge der Umgestaltung des Bahnhofsumfelds, vor allem aber der diskutierte Bau einer Fahrradstation sowie eine Regelung der Verkehrsführung für Radfahrer in diesem Bereich, müssten endlich angegangen werden, verlangt Bellmann. Zudem sei es längst an der Zeit, die maroden und schmalen Moselradwege so instand zu setzen, dass diese nicht mehr nur für Fahrradhärtetests taugten, greift der ADFC die auch von vielen Radtouristen geäußerte Kritik auf. Aus Sicht von Triers Velo-Nutzern sei 2006 ein "verschenktes Jahr" gewesen, zieht Bellmann eine ernüchternde Bilanz. Man erwarte nun, dass sich die Situation unter dem künftigen Oberbürgermeister spürbar verbessere. Schließlich habe Klaus Jensen im Wahlkampf angekündigt, das Thema "Radverkehr" zu einem Schwerpunkt seiner Arbeit zu machen, so Bellmann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort