Regen bringt Gäste-Segen

TRIER. Großes Programm zum Nulltarif: Insgesamt mehr als 1300 Besucher verzeichneten Landesmuseum und Bischöfliches Museum am Internationalen Museumstag. Beide Häuser ziehen eine positive Bilanz.

Für Museen kann schlechtes Wetter gutes Wetter sein. "Für uns war das am Sonntag der Fall", resümiert Winfried Weber (60), Chef des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums. Obwohl alle im Freien geplanten Aktivitäten kurzfristig nach drinnen hatten verlegt werden müssen, konnte Weber den Regenschauern und lausigen Temperaturen Positives abgewinnen: "Wir haben 600 Besucher gezählt. Bei sommerlichen Wetter wären es einige weniger gewesen." Die "außerordentlich positive Resonanz" tröstet den Museumschef über die, wie er findet, "unglückliche Termin-Konstellation" hinweg: "Die Kultursommer-Eröffnung war gut und wichtig für Trier. Aber mit uns hat niemand geredet", beklagt Weber "das Fehlen einer für Trier dringend notwendigen Koordinierungsstelle". Renner im Dom-Museum waren die Führungen mit Markus Groß-Morgen und Eva-Maria Reuther durch die Sonderausstellung "Engel" (Werke von Antonia Berning, Marie Madeleine Bellenger, Karina Hubrich, Waltraud Jammers und Georg Ahrens), die offene Gesprächsrunde mit Künstlern der Ausstellung und der Wettbewerb "Kinder malen Engel". Ebenfalls vom Wetter, aber auch von der Publikums-Neugier profitierte das Rheinische Landesmuseum: Zum Internationalen Museumstag öffnete das bedeutendste rheinland-pfälzische Museum nach halbjähriger Sanierungs-Schließung wieder seine Türen. "Ich bin froh, dass die Zwangspause endlich vorbei ist", sprach Wolfgang Berger vielen anderen Museumsfreunden aus dem Herzen. Insgesamt mehr als 700 Wiedereröffnungs-Gäste kamen am Sonntag laut Museums-Mitarbeiter Lothar Schwinden (53) in die Weimarer Allee. Ihnen präsentierte sich im "runderneuerten" und mit zusätzlichem Zugang versehenen Neumagener Saal eine neu konzipierte "Gräberstraße" mit ausführlichen Erläuterungstafeln. Alte Münzen neu geprägt

Zur Wiedereröffnung präsentierten Museumschefin Karin Goethert den frisch erschienenen Band 36 der "Funde und Ausgrabungen im Bezirk Trier" und Chef-Numismatiker Karl-Josef neue Nachprägungen zweier Römermünzen aus Trier: einen Doppelsolidus Konstantins des Großen (etwa 314 n. Chr.) und einen Aureus von Constantius Chlorus (295 bis 305 n. Chr.). Buch und Münzen sind im Museumsshop erhältlich, der wie das Landesmuseum wieder täglich geöffnet ist.

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