Region auf 1200 Quadratmetern

TRIER. (red) Findlinge, Esskastanien und Stahlplatten: Der Garten der Region soll den Besuchern der Landesgartenschau ein Bild von der Landschaft und den Menschen in der Umgebung vermitteln.

Großer Bahnhof auf dem Petrisberg: Millimetergenau und ganz langsam lässt ein riesiger Kran einen gigantischen Gesteinsbrocken herunter. Sechs Männer laufen aufgeregt hin und her, messen, gestikulieren, rufen. Minuten vergehen, ehe der Trierer Landschaftsarchitekt Helmut Ernst zufrieden nickt, und der riesige schwarze Koloss somit seinen Platz gefunden hat. Der etwa 15 Tonnen schwere Basalt-Lava-Brocken liegt felsenfest im zukünftigen Garten der Region auf dem Gelände der Landesgartenschau Trier 2004. LGS-Oberbauleiter Klaus Scherer, der diese spektakuläre Aktion auf dem Grundstück unmittelbar neben der Geschäftsstelle beobachtet hat, erläutert die Planungen zum größten Themengarten auf dem LGS-Gelände: "Die vier Landkreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Daun und Trier-Saarburg dokumentieren in enger Zusammenarbeit die Vielfalt der Region, wobei schwerpunktmäßig Geologie und Flora dargestellt werden. Das heißt, Gesteinsbrocken und Bäume werden als tragende Akzente die Großregion präsentieren." Basalt, Quarzit, Sandstein und Schiefer sollen gerade den Touristen ein Bild davon malen, was sie in Trier und Umgebung erwarten können. "Dieser Quarzit-Brocken", sagt Scherer und zeigt auf ein anderes imposantes Werk der Natur, "kommt aus einem Wald bei Schillingen und wurde mit der Zustimmung von der Forst- und Landespflegebehörde der Kreisverwaltung Trier-Saarburg zur Verfügung gestellt". Der größte Hunsrückquarzit bringt 28 Tonnen auf die Waage. Der Startschuss zum Bau des mit etwa 200 000 Euro veranschlagten Gartens fiel bereits im April, als sechs Esskastanien gepflanzt wurden. "Die Natur braucht ihre Zeit, sich zu entwickeln", erklärt der Oberbauleiter. Der Garten mit einer Fläche von 1200 Quadratmetern wird Persönlichkeiten aus der Region, die sich in der Welt einen Namen gemacht haben, ins rechte Licht setzen. Auf Platten aus Corten-Stahl, die eine rostige Farbe haben, sollen die Namenszüge der Auserwählten eingraviert werden. "Mit dieser Mischung aus Natur und Berühmtheiten möchten wir zeigen, wie attraktiv der frühere Regierungsbezirk Trier ist", erklärt Scherer. Noch steht der Personenkreis, der im Garten der Region verewigt werden soll, nicht endgültig fest, doch ganz sicher werden der römische Kaiser Augustus, Eifelmaler Fritz von Wille und Schriftsteller Stefan Andres vertreten sein. Zusätzlich dient die Region im Kleinformat auch als Plattform für die Projekte, die außerhalb der Landesgartenschau als so genannte dezentrale Projekte vorgestellt werden. So soll sich beispielsweise im kommenden Jahr die Römische Weinstraße von ihrer schönsten Seite zeigen. Der Skulpturenpark Kruft in Niederprüm rührt mit seinen teilweise in Bronze gegossenen oder aus massivem Kupfer getriebenen Figuren die Werbetrommel für den Kreis Bitburg-Prüm. Das Gewässerprojekt Lieser wird ein Aushängeschild des Kreises Bernkastel-Wittlich sein, während der Landkreis Daun mit den Pfunden Geologie und Vulkanismus wuchert.

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