Regionalbahn wieder ein Thema

TRIER. Die SPD hat am Dienstag im Stadtrat das Thema Regionalbahn auf die politische Agenda gebracht. Einstimmig wurde beschlossen, die Verwaltung mit der Wiederaufnahme der Planungen eines Haltepunktes am Mäusheckerweg zu beauftragen.

"Wir messen diesem Projekt eine hohe Bedeutung bei, weil es ausschlaggebend für eine regionale Vekehrspolitik ist", begründete SPD-Fraktionschef Friedel Jaeger den Antrag seiner Partei. Das ingenieur-technische Gutachten zum Haltepunkt Ehrang habe "uns allen eine Erleuchtung und neue Erkenntnisse" gebracht. Darauf aufbauend müsse nun geprüft werden, "inwieweit gegenüber den bisherigen Planungen eine baulich einfachere und kostengünstigere Variante umgesetzt werden kann". Die SPD schlägt vor, über das Problem der Rampenlösung nachzudenken. "Ein Aufzug für Behinderte wäre besser", meinte Friedel Jaeger. Außerdem könne vielleicht eine eingleisige Variante wie in Konz dazu führen, dass der Haltepunkt billiger werde. Insgesamt sollten die Planungen bis September abgeschlossen sein, damit der Stadtrat bei den Beratungen des Doppelhaushaltes 2004/2005 über die erforderlichen Finanzmittel für das Projekt sprechen könne.Adams: Desaster wie in Ehrang verhindern

"Wir tun uns aufgrund der Erfahrungen in Ehrang schwer", kommentierte Bertrand Adams (CDU). Gleichwohl habe die Union "die Notwendigkeit eines Haltepunktes Mäusheckerweg nie in Frage gestellt". Entscheidend sei, ein "Desaster wie in Ehrang zu verhindern". Adams regte an, eine externe Planungsvergabe zu prüfen. UBM-Chef Manfred Maximini beklagte, in Ehrang sei "viel zu viel Geld in den Sand gesetzt worden". Seine Schlussfolgerung: "Das Geld für den Haltepunkt Mäusheckerweg ist nicht mehr da. Die Verwaltung muss aufzeigen, wo es herkommen soll." Maximini gab zu bedenken, dass bereits für die laufenden Projekte die Kreditmittel überschritten seien. Den obligatorischen Seitenhieb auf die SPD konnte er sich nicht verkneifen: "Die Maßnahme ist wichtig, aber wir sollten sie nicht als parteipolitische Spielwiese missbrauchen." Auf diesen Hinweis ging Clement Atzberger von Bündnis 90/Die Grünen direkt ein: "Hier handelt es sich nicht um eine Spielwiese, sondern um ein von vielen in der Bevölkerung getragenes Konzept, mit dem Verkehrschaos fertig zu werden." Die Stadtverwaltung sei in dieser Frage der falsche Adressat. "Wir müssen sagen, wo wir Prioritäten setzen wollen." Oberbürgermeister Helmut Schröer pflichtete bei: "Es muss eine politische Entscheidung getroffen werden." Da das Geld bereits für Ehrang ausgegeben worden sei, müssten im mittelfristigen Investitionsprogramm neue Mittel eingestellt werden. Schröers Einschätzung: "Es wird sehr, sehr eng. Wir haben bisher noch nicht über Schulbau- und Straßensanierungen gesprochen." WEITERE BERICHTE SEITE 10

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