Rekordjahr mit weniger Mitarbeitern

TRIER. Der Vorstand der Sparkasse Trier stellte gestern die Bilanz 2006 vor: In vielen Bereichen entwickelte sich Trier besser als der Durchschnitt der Sparkassen. Allerdings schrumpfte die Mitarbeiterzahl um 22 auf 1002.

 Zufriedener Vorstand: Die Sparkasse Trier blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Günther Passek, Vorstands-Chef Remigius Kühnen und Peter Späth haben sich auch für 2007 einiges vorgenommen. Die TV-Grafik zeigt die Kerndaten der Bilanz von 2006.Grafik: Birigt Keiser/TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Zufriedener Vorstand: Die Sparkasse Trier blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Günther Passek, Vorstands-Chef Remigius Kühnen und Peter Späth haben sich auch für 2007 einiges vorgenommen. Die TV-Grafik zeigt die Kerndaten der Bilanz von 2006.Grafik: Birigt Keiser/TV-Foto: Heribert Waschbüsch

"Der Rückblick auf 2006 und unser bisher bestes Ergebnis bestätigen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden", stellte der neue Vorstandsvorsitzende Remigius Kühnen seinem Vorgänger beste Noten aus. 2006 endete "die Ära von Dieter Mühlenhoff". Für Remigius Kühnen und seine Kollegen Günther Passek, stellvertretender Vorstandschef, und Peter Späth, Vorstand, ist dies aber kein Grund, den eingeschlagenen Weg zu verlassen. Die Sparkasse werde weiterhin ihren Fokus auf den Vertrieb legen. "Der Kunde wird uneingeschränkt im Mittelpunkt all unseren Handelns stehen", so Kühnen. Diese Philosophie sei der Grund für den Erfolg. So stieg die Bilanzsumme 2006 um 2,28 Prozent oder 74 Millionen auf 3325 Millionen Euro. Damit hängten die Trierer den Durchschnitt der rheinland-pfälzischen Sparkassen (plus 1,4 Prozent) deutlich ab. Noch wichtiger: Beim Ergebnis der betrieblichen Leistungen vor Bewertungen, dem so genannten Betriebsergebnis I, gab es eine Steigerung um sieben Prozent. Das ist das beste Ergebnis in der Geschichte der Sparkasse Trier. Auch die so genannte Cost-Income-Ratio (67,5 Prozent) - ein Wert, der Betriebsaufwand und Betriebserträge ins Verhältnis stellt, hat sich die Sparkasse verbessert. Ein Grund dafür liegt in erster Linie im Personalabbau. Mit gut 1002 Mitarbeitern ist die Sparkasse Trier zwar immer noch einer der größten Arbeitgeber in der Region, doch gegenüber 2005 sind das 22 Mitarbeiter weniger. "Dieser Abbau ging sehr sozialverträglich und fast geräuschlos über die Bühne", sagte Kühnen. Man habe sich über Altersteilzeit oder Abfindungen mit den Mitarbeitern geeinigt. "Auch in Zukunft wird es bei uns keine betriebsbedingten Kündigungen geben", sagte der Vorstandschef. Die Zahl der Filialen bleibt bei 69 Filialen. 2006 entwickelte sich in vielerlei Hinsicht für die Sparkasse überdurchschnittlich gut: Das Kreditvolumen stieg um 4,5 Prozent (Durchschnittswert im Land plus 0,8 Prozent) oder 94 Millionen Euro auf insgesamt 2200 Millionen Euro. Das sei fast ausschließlich auf das langfristige Kreditgeschäft zurückzuführen, das um 119 Millionen Euro (plus sieben Prozent) gewachsen ist. 2006 wurden mit 4045 Darlehenszusagen Wohnungsbaumittel von 235,1 Millionen Euro bewilligt (plus 16,3 Prozent). "Damit ist die Sparkasse bei Baufinanzierungen die Nummer eins in der Region Trier", freute sich Kühnen. Die Kundeneinlagen kletterten um 3,8 Prozent auf 2393 Millionen Euro. Günther Passek ist auch mit dem Geschäftskundenbereich äußerst zufrieden. 55 Existenzgründervorhaben (plus 19,5 Prozent) wurden begleitet, "damit wurden rund 100 Arbeitsplätze in der Region geschaffen", sagte Passek. Sein Vorstandskollege Peter Späth konnte sogar mit noch größeren Steigerungsraten aufwarten. Im Bereich der Altersvorsorge vermittelten die Sparkassenmitarbeiter 2006 rund 1500 Altersvorsorge-Verträge, ein Plus von 85 Prozent. Trotz dieser guten Zahlen geht der Sparkassen-Vorstand auch ins neue Jahr mit ehrgeizigen Zielen: "Wir wollen mit weiteren Service-Angeboten unsere Führungsposition noch ausbauen", so Kühnen. Fusionspläne auf dem Prüfstand

In Sachen "Fusion mit der Kreissparkasse Bitburg" wollte der Vorstand nur eine persönliche Wertung abgeben. "Wir halten einen solchen Schritt für sehr sinnvoll", sagte Kühnen. Doch die Entscheidung läge allein bei den politischen Vertretern, so Kühnen. Nach dem Zeitplan könnte aber schon bald geklärt sein, ob die Sparkasse Trier und die Kreissparkasse Bitburg-Prüm sich zur größten Sparkasse in Rheinland-Pfalz zusammenschließen dürfen. Derzeit werde ein Gutachten erarbeitet, das Vor- und Nachteile eines solchen Zusammenschlusses bewerte. Nach Abstimmungen in den unterschiedlichen Gremien könnte nach Ansicht von Kuhneneine definitive Entscheidung bis Mai vorliegen.

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