Renovieren für das Jubiläum

In Vorbereitung auf das 50. Jubiläum der Trierer Synagoge wurden die Innenräume des Gebäudes in kürzester Zeit renoviert.

 Die Trierer Synagoge, deren 50-jähriges Bestehen am Sonntag offiziell gefeiert wird, wurde zu ihrem Jubiläum renoviert. TV-Foto: Roland Morgen

Die Trierer Synagoge, deren 50-jähriges Bestehen am Sonntag offiziell gefeiert wird, wurde zu ihrem Jubiläum renoviert. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. (svr/rm.) Am 18. August 1957 fand die feierliche Einweihung der neuen Trierer Synagoge statt. Erbaut wurde die Synagogeg 1956/57 nach Plänen des Trierer Architekten Alfons Leitl (1909 bis 1975) und unter Einbeziehung von Steinen aus der 1938 von den Nazis geschändeten und nach schweren Kriegs-Beschädigungen abgebrochenen alten Synagoge zwischen Zuckerberg- und Metzelstraße. Neben dem Koblenzer war der Trierer der einzige Synagogen-Neubau der Nachkriegszeit in Rheinland-Pfalz. Triers jüdische Gemeinde feiert hier jeden Freitagabend ihren Gottesdienst. Renovierung dauert fast vier Monate

Der renommierte Planer Leitl, der von 1949 bis 1951 als Leitender Baurat in städtischen Diensten gestanden hatte, zeichnet noch für zahlreiche andere bedeutende Trierer Bauten verantwortlich. Nach seinen Entwürfen entstanden unter anderem die Stadtbibliothek in der Weberbach, die Kirche St. Valerius, die Schule St. Agritius und das (heutige Mercure-) Hotel Porta Nigra. "Der 50. Geburtstag war ein guter Anlass, um schon längst fällige Renovierungsarbeiten am Gotteshaus vorzunehmen", erzählt Benz Botmann, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Trier.Fast vier Monate dauerten die Renovierungs-Arbeiten an der Trierer Synagoge: Die Parkettböden wurden geschliffen und lackiert, die Wände wurden neu gestrichen, die Kuppel hat eine frische weiße Farbe bekommen, und eine neue Beleuchtung und neue Lampen bringen zusätzliches Licht in den Gebetssaal. Die Sitzbänke für die Betenden im Gebetsraum und die der Frauenempore wurden ebenfalls geschliffen und lackiert. Die bunten Glasfenster, die von einem weißen Rand umgeben sind, wurden mit speziellen Mitteln geputzt, damit sie neuen Glanz bekommen. Der ganze Aufwand hat sich gelohnt, denn nun finden nach langer Pause — aber in neuer Frische — wieder Gottesdienste im Gebetssaal statt. Nicht zu vergessen die Jubiläumsfeier am kommenden Sonntag. Nach einer Feierstunde in der neu renovierten Synagoge findet um 11.30 Uhr im Theater ein Festakt statt. Die Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, wird zum Thema "Zwischen Hoffnung und Herausforderung - Neues jüdisches Leben in Deutschland" sprechen und sich in das Goldene Buch der Stadt Trier eintragen. Weitere Redner sind für die Landesregierung Ministerin Malu Dreyer, Gerd Voremberg als Ehrenvorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde in Trier und Oberbürgermeister Klaus Jensen. Die Veranstaltung wird vom philharmonischen Orchester der Stadt Trier musikalisch umrahmt. Zu dem Festakt werden zahlreiche Gäste und Mitglieder der jüdischen Kultusgemeinde Trier erwartet.

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