Reptilien als Steckenpferde

Die Studentin der Angewandten Biogeografie schreibt zurzeit ihre Diplomarbeit und kümmert sich um Geschäftsstelle, Projekte und Exkursionen beim Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND).

Trier-Biewer/Aach. (mehi) "Nur am Schreibtisch zu sitzen, wäre für mich nichts Erfüllendes. Ich möchte auch raus in die Natur." Sarah Alt hat einen Job gefunden, in dem sie Vorlieben, Hobby und ihr Wissen unter einen Hut bringen kann. Seit 1. Dezember ist die 25-Jährige, die Am Trimmelter Hof wohnt, hauptamtliche Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle des BUND. Sie habe in den vergangenen beiden Jahren schon öfter mitgeholfen, bei den Krötenzaun- und Wasserläufer-Aktionen beispielsweise. "Denn Amphibien und Reptilien sind meine Steckenpferde. Als Kind habe ich Kröten ins Puppenhaus gesetzt." Als die Saarländerin 2001 ihr Studium in Trier begann, habe ihre Oma gesagt: "Das ist genau das Richtige für dich".Bewerbung für die Landesgartenschau

 Will mit dem Biewerbach nach Bingen: Sarah Alt bereitet die Bewerbung des Bachpatenschaft-Projekts für die Landesgartenschau 2008 vor. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Will mit dem Biewerbach nach Bingen: Sarah Alt bereitet die Bewerbung des Bachpatenschaft-Projekts für die Landesgartenschau 2008 vor. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Ihre Diplomarbeit wird sie jedoch über ein anderes Thema schreiben: Schmetterlinge. Genauer gesagt über die "Brutbiologie und Raupenmortalität des Großen Feuerfalters (Lycaena dispar) in zwei unterschiedlichen Habitaten". Was so viel heißt, als dass Sarah Alt untersucht, inwieweit verschiedene Lebensräume die Fortpflanzung der auf der "Roten Liste" stehenden Tiere beeinflusst. Denn die leuchtend orangefarbenen Tagfalter leben in Feucht- und Nasswiesen, die durch die intensive Bewirtschaftung stark dezimiert wuden. Vorkommen gibt es im Saarland, wo Sarah Alt forscht. Die Arbeit entstand aus einem Praktikum im Zentrum für Biodokumentation, einer Dienststelle des saarländischen Umweltamtes. Nach dem Diplom habe sie vor zu promovieren.In der BUND-Geschäftsstelle beantwortet sie Anfragen per Post, Telefon oder E-Mail und betreut die Homepage. Sie halte Kontakt mit dem Landesverband und stehe mit den Umweltverbänden in der Region in Verbindung. Eine weitere Aufgabe sei die Öffentlichkeitsarbeit. "Ich möchte meine guten Kontakte zur Universität nutzen, um unsere Gruppe bekannter zu machen. Gerade in der Geografie steckt ein großes Potenzial." Zwei Kommilitoninnen schreiben ihre Diplomarbeit bereits über Pflegemaßnahmen.Derzeit plant die BUND-Mitarbeiterin die Aktionen für 2008. Dazu gehören die Pflegemaßnahmen auf den heimischen Orchideenwiesen und die Krötenrettungsaktion im Frühjahr, wenn Amphibienzäune aufgestellt und Tiere aufgesammelt werden. Auch die Bachpatenschaft "Biewerbach" müsse gepflegt werden. Die Studentin bereitet gerade die Bewerbung des Projekts für die Landesgartenschau in Bingen vor. Die in diesem Jahr mit einer Partner-Gärtnerei begonnene Schmetterlingsaktion solle mit ihrer Unterstützung ausgeweitet werden. Im Sommer werde sie zwei der fünf Exkursionen leiten: eine zu den Schmetterlingen im Aveler Tal und eine für Kinder zu den Heuschrecken im Mattheiser Wald.

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