Richter jazzen und swingen fürs Hospiz

Volle Hütte beim Benefizkonzert "Classic meets Jazz" zugunsten des Trierer Hospizhauses. Mit schwungvollem Jazz heizte die Arbeitsgerichts-Jazzband Rheinland-Pfalz den knapp 250 Zuhörern im Kurfürstlichen Palais ein. Den klassischen Part übernahm Konzertpianistin Adelheid Lechler.

 So macht Gutes tun Laune: Beim Benefizkonzert zugunsten des Trierer Hospizhauses hatten Publikum und die musizierenden Juristen gleichermaßen ihren Spaß. TV-Foto: Mechthild Schneiders

So macht Gutes tun Laune: Beim Benefizkonzert zugunsten des Trierer Hospizhauses hatten Publikum und die musizierenden Juristen gleichermaßen ihren Spaß. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. Die Juristerei ist ein gemeinhin humorloses Geschäft. Dass es auch anders geht, bewiesen die sieben swingenden Richter und ein Lehrer der Arbeitsgerichts-Jazzband Rheinland-Pfalz beim Benefizkonzert "Classic meets Jazz". Im Kurfürstlichen Palais tauschten sie die Paragrafen mit dem Notenschlüssel und jazzten erstmals nach sechs Jahren wieder in Trier. Der Erlös kam dem Trierer Hospizhaus zugute, dessen Arbeit von "ganz großer Bedeutung" sei, wie Schirmherr Oberbürgermeister Klaus Jensen betonte.Die Zuhörer, die keinen der 220 Sitzplätze ergattern konnten, waren fast zu beneiden. Die Sitzenden konnten nur rhythmisch mit den Füßen wippen oder den Takt klopfen. Denn schon nach wenigen Tönen übertrug sich die Spielfreude der Richter-Combo aufs Publikum: Die Vollblut-Juristen erwiesen sich als Vollblut-Musiker, die New Orleans-Jazz, Dixie und Swing ebenso beherrschen wie den Blues. Seit 20 Jahren entzückt die Juristen-Band unter Leitung des ehemaligen Landesarbeitsgerichts-Präsidenten Klaus Schmidt am Flügel ihre Zuhörer abseits der Gerichtssäle.Ungewöhnlich wie die Bandbesetzung auch das Konzept von "Classic meets Jazz": Keine Jazzer, die klassische Werke vortragen oder Jazz-Stücke am Konzertflügel. Hier existieren Klassik und Jazz autark nebeneinander, wechseln sich ab zu einem spannenden Konzerterlebnis. Auf Mozarts "Fantasie d-Moll" folgte - gegensätzlicher könnte es kaum sein - "Shine" von Mack Brown, auf den "Skandal im Harem" die "Meditation" von Nils Lindberg. Konzertpianistin Adelheid Lechler hatte es nicht schwer, mit klassischen Klängen gegen die swingenden Kollegen zu bestehen. Virtuos erspielte sie sich die Aufmerksamkeit der Zuhörer. Ohne Zugabe durften Pianistin und Band den Saal nicht verlassen. Sie ernteten lang anhaltenden Applaus und Standing Ovations.

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