Richtig Radeln lernen

TRIER. (hme) In der Jugendverkehrsschule Trier lernen die Kinder der Grund- und Sonderschulen grundsätzliche Verhaltensweisen im Straßenverkehr. Seit dem Beginn des neuen Schuljahres können die Kinder ihre Runden auf neuen Fahrrädern drehen.

 Mit Begeisterung sind die Kinder bei der Jugendverkehrsschule dabei.Foto: Hans Michael Engelke

Mit Begeisterung sind die Kinder bei der Jugendverkehrsschule dabei.Foto: Hans Michael Engelke

Hochkonzentriert geht es zu auf dem Verkehrsübungsplatz in Trier-Nord. Schließlich gilt es, eine Menge zu beachten. Da muss sich an der Kreuzung richtig eingeordnet, am Stoppschild stehen geblieben und zum Abbiegen die Richtung angezeigt werden. Keine einfache Aufgabe für die rund 20 Viertklässler, die gerade mit dem Fahrrad auf dem Verkehrsübungsplatz in Trier-Nord unterwegs sind.Heiß begehrter "Fahrradführerschein"

Seit 1958 pauken ganze Generationen von Grundschülern Verkehrsregeln in der Jugendverkehrsschule Trier. Das Ziel ist der heiß begehrte "Fahrradführerschein". Seit der Gründung der Jugendverkehrsschule im Trierer Stadtteil Heiligkreuz unterrichten Polizeibeamte der Polizeiinspektion Trier die Kinder im theoretischen und praktischen Unterricht. Als die Stadt das Gelände in Heiligkreuz verkaufte, zog die Jugendverkehrsschule nach Trier-Nord um, wo neben der Ambrosius-Grundschule auch der neue Verkehrsübungsplatz errichtet wurde. Im vergangenen Jahr konnten die frisch renovierten Unterrichts- und Büroräume im Bürgerhaus Trier-Nord bezogen werden. Nicht so neu wie die Räumlichkeiten waren bisher die Räder für die Kids. "Die Fahrräder waren zum Teil über zwanzig Jahre alt und nicht mehr verkehrssicher", erklärt Polizeioberkommissar Karl-Peter Jochem. "Da radeln die Kinder teilweise auf Rädern, auf denen schon ihre Eltern strampelten." Abhilfe schafften jetzt Stadtverwaltung und Verkehrswacht. 15 neue Kinderfahrräder stiftete die Stadt, zwölf Fahrräder konnten dank einer großzügigen Spende der Trierer Verkehrswacht angeschafft werden. Zusammen mit den drei vorhandenen Rädern stehen den Schülern 30 verkehrssichere Drahtesel zur Verfügung. Neben dem Unterricht in der Grundschule, in dem die Kinder zu verkehrsgerechtem Verhalten als Fußgänger, Radfahrer und Mitfahrer in privaten und öffentlichen Verkehrsmitteln angeleitet werden, gilt es auch in der Jugendverkehrsschule, die Schulbank zu drücken und zu büffeln. Die praktischen Übungen auf dem Verkehrsübungsplatz sind dann der Höhepunkt der Radfahrausbildung für die Kinder. Karl-Peter Jochem und sein Kollege Hans Falk zeigen und erklären dort den jungen Radlern das richtige Anfahren und Vorbeifahren an Hindernissen, die Vorfahrtsregeln und vieles mehr, zur Vorbereitung auf die häufigsten Verkehrssituationen. Am Ende der vier Unterrichtseinheiten steht eine praktische und theoretische Lernzielkontrolle, deren Bestehen mit dem bei den Kindern heiß begehrten "Fahrradführerschein" belohnt wird. In den Grundschulen findet die Radfahrausbildung im dritten und vierten Schuljahr statt. In den Schulen für Lernbehinderte bildet der Verkehrsunterricht in den Klassen vier und fünf einen Schwerpunkt. Insgesamt nahmen im laufenden Schuljahr 853 Jungen und Mädchen aus 43 Klassen aller 27 Trierer Grund- und Sonderschulen am Unterricht in der Jugendverkehrsschule teil.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort