Riesenspende – große Feier

TRIER. Mit einem Paukenschlag läutete die vor 25 Jahren gegründete Trier-Gesellschaft ihr Jubiläums-Wochenende ein. Der frühere Trierer Verwaltungsgerichts-Präsident Heinz Kemper (1913 bis 2006) hat dem Denkmalrettungsverein 250 000 Euro vermacht, verkündete der Vorsitzende Gert Burscheid beim offiziellen Festakt am Freitagabend im Rathaussaal.

 Letzte Vorbereitungen zum Frankenturm-Übergabefest. Während die neue Eingangstür an der Dietrichstraße gewienert wird, begutachten Rainer Thelen (links) vom Stadt-Denkmalpflegeamt und Vorstandsmitglieder der Trier-Gesellschaft die Tafeln zur Historie des Denkmals. TV-Foto: Roland Morgen

Letzte Vorbereitungen zum Frankenturm-Übergabefest. Während die neue Eingangstür an der Dietrichstraße gewienert wird, begutachten Rainer Thelen (links) vom Stadt-Denkmalpflegeamt und Vorstandsmitglieder der Trier-Gesellschaft die Tafeln zur Historie des Denkmals. TV-Foto: Roland Morgen

850 000 Euro hatte die Trier-Gesellschaft seit der Gründung bis Ende 2006 für Trierer Denkmäler gesammelt. Im Januar kam eine kräftige Finanzspritze dazu. Der am 7. Juni 2006 im Alter von 93 Jahren gestorbene langjährige Verwaltungsgerichts-Präsident Dr. jur. Heinz Kemper hat den Verein in seinem Testament mit 250 000 Euro bedacht. Eine in der Höhe überraschende Zuwendung, aber nicht die erste "gute Tat" Kempers. "Wir haben ihn als Förderer und großzügiges Mitglied der Trier-Gesellschaft kennen gelernt", erinnert sich Vereinschef Gert Burscheid (66); in seinem letzten Lebensjahr habe Kemper noch 1000 Euro für das Frankenturm-Projekt gespendet. Für den Sohn des zweiten Trierer Nachkriegs-Oberbürgermeisters Heinrich Kemper (1888 bis 1962) war seine Heimatstadt stets ein Herzensanliegen.Fenster für Jesuitenkirche, Geld für MPG-Orgel

Sein Vermächtnis ist die mit Abstand größte finanzielle Zuwendung an die Trier-Gesellschaft, die gerade ihr aufwändigstes Projekt realisiert hat: den denkmalgerechten und behutsamen Innenausbau des 900 Jahre alten Frankenturms, der rund 300 000 Euro kostete. Vom Beginn der Frankenturm-Planungen bis zur Fertigstellung gingen für die ehrenamtlichen Denkmalretter "drei ziemlich strapaziöse und aufregende Jahre" ins Land. Deshalb wollten Burscheid, Vize Rainer E. Meyer und Schatzmeister Karlheinz Scheurer es "eigentlich" bis Anfang 2008 etwas ruhiger angehen lassen und ein neues finanzielles Polster schaffen. Doch Kempers Vermächtnis eröffnete ganz neue Perspektiven und weckt frischen Elan. "Es geht zügig weiter!", kündigt Burscheid an. Bereits in Auftrag gegeben wurden zwei neue Künstlerfenster für die Jesuitenkirche (für insgesamt 30 000 Euro); der Förder-"Verein zur Wiederbelebung der historischen Aula-Orgel des Max-Planck-Gymnasiums Trier" erhält 10 000 Euro von der Trier-Gesellschaft. Der gestrige Jubiläums-Festakt fand dort statt, wo am 14. April 1982 die Trier-Gesellschaft aus der Taufe gehoben wurde: im großen Rathaus-Saal. Ins Programm integriert war eine Mitgliederversammlung, bei der Lukas Clemens, Professor für Mittelalter-Geschichte an der Uni Trier, als neues Mitglied in den nun elfköpfigen Vorstand gewählt wurde. Dieses Wochenende steht für die Trier-Gesellschaft, ihre Unterstützer sowie die Anwohner und Geschäftsleute aus unterer Fleischstraße, Dietrichstraße und vom Nikolaus-Koch-Platz ganz im Zeichen des Frankenturms. Die offizielle Übergabe an die Stadt Trier beginnt um 11 Uhr; das Sonntagsprogramm startet ebenfalls um 11 Uhr.Festprogramm an beiden Tagen von 11 bis 18 Uhr

An beiden Tagen besteht bis 18 Uhr Gelegenheit zur Innenbesichtigung von Triers "neuer alter Attraktion". Am Frankenturm wurden Essens-, Getränke- und Marktstände aufgebaut; das "mittelalterlich" angehauchte Festprogramm ist familientauglich. Auch TV-Maskottchen Lucky ist mit von der Partie (an beiden Tagen von 12 bis 14 Uhr).

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