Ringvorlesung zum Thema "Gerechtigkeit"

TRIER. (red) Mit der Ringvorlesung "Welche Gerechtigkeit?" will die Katholische Hochschulgemeinde im Sommersemester, "eine Plattform des interdisziplinären Austauschs" schaffen. Zum Auftakt der Reihe am Montag, 5. Mai, hält der Trierer Bischof Reinhard Marx seinen ersten öffentlichen Vortrag an der Uni Trier.

Studierende - auch an der Uni Trier - kümmern sich heute oft nur noch um ihr Studienfach. Interdisziplinärer Austausch ist Mangelware. Und dass "normale" Trierer Bürger den Weg an die Hochschule ihrer Stadt finden, kommt auch eher selten vor. Diese Beobachtungen hat Michael Bollig, seit Oktober vergangenen Jahres Pfarrer der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Trier, gemacht. Nun unter-nimmt die KHG den Versuch, das zu ändern. Mit der Ringvorlesung "Welche Gerechtigkeit?" soll im Sommersemester, wie Bollig erklärte, eine "Plattform des interdisziplinären Austauschs" geschaffen werden. Und das nicht in Form "akademischer Fachveranstaltungen", sondern durch Vorträge und Diskussionen, die auch Nicht-Fachleute ansprechen wollen. Bollig und der KHG geht es mit der Ringvorlesung auch darum, "Kirche an der Universität präsent zu machen" und den Austausch über die Werte zu suchen, die "die Gesellschaft für eine tragfähige Zukunft braucht". Ganz bewusst, erläuterte der Hochschulpfarrer, sei daher kein innerkirchliches Thema gewählt worden, sondern mit der Frage nach Gerechtigkeit ein Thema, das von großer gesellschaftlicher Relevanz sei. Zum Auftakt der Reihe kann die Katholische Hochschulgemeinde am Montag, 5. Mai, um 18 Uhr im Auditorium Maximum der Uni einen prominenten Gast präsentieren: Der Trierer Bischof Reinhard Marx wird seinen ersten öffentlichen Vortrag an der Uni Trier halten. Darin wird er dem Begriff "Gerechtigkeit" aus der Perspektive der Sozialethik nachgehen und sich auch mit der Frage beschäftigen, ob es einen gerechten Krieg gibt. Im Anschluss findet ein Empfang im Gästeraum der Uni statt. In den weiteren Vorträgen geht es jeweils montagabends zum einen um Gerechtigkeit aus Sicht von Philosophie, Psychologie und Politik und zum anderen um die Vorstellung von Menschen, die sich in ihren Leben für Gerechtigkeit eingesetzt haben und dafür gestorben sind.Heiner Geißler spricht über die Politik

Im Einzelnen finden neben dem Vortrag von Bischof Marx folgende Veranstaltungen statt: 19. Mai, 18 Uhr, Hörsaal II der Uni, Professor Anselm Müller: "Warum gerecht sein?"; 26. Mai, 19.30 Uhr, Haus Fetzenreich, Professor Bernhard Schneider: "Friedrich Spee - Dichter, Seelsorger, Kämpfer für Gerechtigkeit"; 2. Juni, 18 Uhr, Hörsaal II der Uni, Professor Leo Montada: "Die Psychologie der Gerechtigkeit"; 16. Juni, 19.30 Uhr, Haus Fetzenreich, Michael Bollig: "Thomas Morus - Christ und Staatsmann vor dem Anspruch der Gerechtigkeit"; 23. Juni, 18 Uhr, Auditorium Maximum der Uni, Bundesminister a.D. Heiner Geißler: "Gerechtigkeit als Maßstab politischen Handelns"; 7. Juli, 19.30 Uhr, Haus Fetzenreich, Weihbischof Leo Schwarz: "Oskar Romero - ein Leben im Dienst der Gerechtigkeit für die Armen"; 14. Juli, 19.30 Uhr, Haus Fetzenreich, Beate Barg: "Edith Stein - Jüdin, Atheistin, Philosophin und Christin". Die Veranstaltungen dauern maximal anderthalb Stunden, wobei rund die Hälfte der Zeit zur Diskussion zur Verfügung steht. Das Programm der Ringvorlesung gibt es bei der KHG, Haus Fetzenreich, Sichelstraße 36 in Trier, Telefon 0651-975910 oder unter www.khg-trier.de.

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