Riverside-Erbe in Trier-West

Als Bernd Gitzmacher im Mai 2006 nach elf Riverside-Jahren die Notbremse zog und sein Unterhaltungszentrum am Verteiler Nord schloss, endete eine Ära. Möglicherweise wird sie in Trier-West wiederbelebt.

Trier-West. Insgesamt vier Bereiche entstehen zur Zeit unter Hochdruck im neuen Edeka-Gebäudekomplex nahe der Römerbrücke. "Hier kommen Garderobe und Kasse hin", beginnt der zukünftige Betriebsleiter, Farhoud Farahani, seinen Rundgang durch die Baustelle.

"Wir haben ein einzigartiges Chipkartensystem, für das jeder Kunde bereits am Eingang fotografiert wird", erklärt er und fügt rasch hinzu: "Das dient nur zur Identifikation, falls eine der bargeldlosen Bezahl-Karten mal verloren geht. Nach dem Abend werden alle Fotos sofort gelöscht."

Über halbfertige Podeste und zwischen losen Kabeln führt der Weg weiter in den "Rittersaal", der mit einer gemütlichen Cocktail-Bar und einem eigenen Bistro in Zukunft als Treffpunkt dienen soll. Anschließend geht es in den Hauptbereich "Amadeus". "Hier wird alles im Stil des Barock eingerichtet", sieht Farhoud Farahani bereits das große Ganze hinter den rot gestrichenen Wänden. Die DJs, die hier vor allem Charts und Black Music auflegen, stammen hauptsächlich aus dem Team des bundesweit agierenden Betreibers Music Park Concepts (MPC).

Zwischen 2000 bis 3000 Besucher erwarten die Betreiber demnächst an vier Tagen pro Woche im A 1. Das Konzept für Trier ist in anderen Städten erfolgreich getestet worden: Mit dem A 65 in Kandel, dem A 66 in Frankfurt, dem A 5 in Karlsdorf und dem A 61 in Alzey existieren bereits vier fast identische Großraumdiskotheken mit ähnlich kreativen Namen.

So ist auch das Konzept des "Club La Vie" nicht ganz neu: Hier stehen insgesamt vier "Privat-Bungalows" für die Gäste zur Verfügung, in denen bis zu neun Personen ungestört feiern können. In einem solchen "Club-im-Club" sind ein Privatkellner sowie 100 Euro Freiverzehr inbegriffen.

"In Kandel gibt es das bereits, dort sind die Räume immer ausgebucht", erklärt Farahani, der bisher das "Dance Center A 66" in Frankfurt betreut hat.

Die Privat-Führung endet im vierten Disko-Abschnitt, der bereits in sattem Schokoladen-lila gestrichen und geplanter Treffpunkt der Generation Ü-30 ist. "Der Raum soll an eine Skihütte erinnern, gespielt werden Schlager und Partymusik", erläutert Farahani das Konzept des "Musikstadls Mäusefalle". Noch gibt es auch hier viel zu tun, aber der Chef gibt sich optimistisch: "Am Ende hat es noch immer irgendwie hingehauen."

Hinter dem Musikpark A 1 steht eine Gesellschaft namens Music Park Concepts GmbH und Co. KG, die 21 Clubs in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreibt, darunter auch die "Nachtarena Agostea" in Koblenz. Die Gesellschaft betreut die Objekte selbst oder vergibt sie in einem Franchise-System. "Abhängig von der zur Verfügung stehenden Fläche, dem Markt- und Wettbewerbsumfeld und der Lage planen wir das für den jeweiligen Standort optimale Konzept", teilt das Unternehmen, dessen Hauptsitz in der Gemeinde Hohenroth (Landkreis Rhön-Grabfeld in Bayern) liegt, auf seiner Homepage mit.

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