Rotes Herz, grünes Blut

RUWER. (gsb) Ihr Umfeld in der Kindheit war sozialliberal, heute ist die Frau SPD-Ortsbeiratsmitglied in Ruwer. Ein Thema, das ihr auf den Nägeln brennt: Die Jugendarbeit im Stadtteil will sie parteipolitisch ins Rollen bringen.

 Claudia Jaskowski ist seit vergangenem Sommer im Ruwerer Ortsbeirat und engagiert sich für die Jugendarbeit.Foto: Gabriela Böhm

Claudia Jaskowski ist seit vergangenem Sommer im Ruwerer Ortsbeirat und engagiert sich für die Jugendarbeit.Foto: Gabriela Böhm

Die 46-Jährige stammt aus Kell am See. Doch Schule, Abitur und später ein Studium führten die heutige Diplom-Ingenieurin im Fach Gartenbau und Landespflege nach Trier. Es war die Zeit, als die Grünen gegründet wurden. Jaskowski entdeckte ihr politisches Interesse. Und zwar zunächst, "für kurze Zeit", bei der Jungen Union. "Mein Herz ist rot, das Blut ist grün, die Seele gelb, die Vergangenheit schwarz", gibt die zierliche Frau mit den dunklen Augen ihre politische Einstellung mit einem Augenzwinkern preis. Besonderes Merkmal der Kommunalpolitikerin, die auf einem Nachrückerplatz für den Stadtrat sitzt: "Partei übergreifend kritisch sein, sich nicht so sehr in die Partei hinein stopfen lassen." Erst im Jahr 2001 trat sie den Sozialdemokraten bei und will als Quereinsteigerin für frischen Wind sorgen. 2004 wurde die Ehefrau eines Kanadiers und Mutter zweier fast erwachsener Kinder in der Kommunalwahl zum Ortsbeiratsmitglied gewählt. "Schließlich sind die Kinder in Ruwer geboren. Das gehört sich einfach so, dass man sich engagiert." Knackpunkt für ihren Einsatz für die Jugendarbeit in Ruwer war der Stadtteilrahmenplan, an dem sie seit 1997/1998 arbeitete. "Die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen, fand ich sehr gut." Eine Umfrage für den Stadtteilrahmenplan ergab, dass 75 Prozent der Befragten das Fehlen eines Jugendraums bemängelten. Denn 500 Jugendliche zählt der 3300-Personen-Stadtteil, davon seien mehr als 200 nicht in Vereinen eingebunden. Jaskowski lud nach vielen Vorgesprächen zu einem Runden Tisch, zu dem im Februar 23 Vertreter aller involvierten Einrichtungen kamen. "Zuspruch von allen Seiten, auch von professionellen Vertretern der Jugendpflege", freut sich Jaskowski. Das Ergebnis: Ist die professionelle Betreuung gesichert, müssen geeignete Räume gefunden werden. Danach steht die Gründung eines Jugendvereins an. "Es ist ein parteipolitisches Thema und wert, dafür etwas zu tun", meint Jaskowski. Am 6. April ist die nächste Sitzung in Sachen Jugendarbeit im Gasthaus Stenglein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort