Ruderer ohne Profilneurose

TRIER. Udo Jürgens hätte seinen Hit "Mit 66 Jahren" für Karl-Heinz Spaniol um drei Jahre korrigieren müssen. Nach 17-jähriger Tätigkeit als Geschäftsführer des Evangelischen Elisabeth-Krankenhauses (EK) übergibt er im Alter von 63 Jahren sein Amt an die nächste Generation. Dieter Hewener heißt sein Nachfolger.

 Der scheidende Geschäftsführer des Elisabeth-Krankenhauses, Karl-Heinz Spaniol, (rechts) übergibt das Ruder an Dieter Hewener.Foto: Melanie Wollscheid

Der scheidende Geschäftsführer des Elisabeth-Krankenhauses, Karl-Heinz Spaniol, (rechts) übergibt das Ruder an Dieter Hewener.Foto: Melanie Wollscheid

Die Gästeliste schien kein Ende zu nehmen. 134 Personen hatten sich zu der Feierstunde im Schwesternwohnheim eingefunden, um sich von dem langjährigen Geschäftsführer zu verabschieden. Neben den Krankenhausangestellten waren auch offizielle Redner aus Stadt und Verwaltung zugegen.Hervorragend war das musikalische Rahmenprogramm. Sopranistin Eva Mende präsentierte unter anderem Stücke aus dem "Barbier von Sevilla" und "My Fair Lady".Auflug in die Welt der Seefahrt

"Ich blicke zurück auf eine hoch interessante Zeit voller Ereignisse, aber auch voller Unsicherheiten über den politischen Kurs", zog Karl-Heinz Spaniol Bilanz.Mit einem metaphorischen Ausflug in die Welt der Seefahrt ergänzte Georg-Friedrich Lütticken, stellvertretender Vorsitzender des Presbyteriums die Kurs-Thematik. Mit Geschick und persönlichem Engagement habe Spaniol die kleine Segeljolle stets auf Kurs gehalten, so dass sie sich gegen die großen Schiffe behaupten konnte - meist lieber unter Deck als auf der Kommandobrücke.Dass er sich nicht gerne mit beruflichen Lorbeeren schmückt, bestätigte auch die Erste Vorsitzende der "Nestwärme", Petra Moske. "Sie sind eine Führungspersönlichkeit ohne Profilneurose", attestierte sie dem 63-Jährigen.Bürgermeister Georg Bernarding setzte in seinem Grußwort nicht nur auf die gemeinsamen saarländischen Wurzeln, sondern auch auf den Wirtschaftsfaktor Gesundheit: "Das Elisabeth-Krankenhaus ist mehr als ein gutes Nischenprodukt." Die Saarländer seien in Trier unverzichtbar, um die 100 000 Einwohner-Marke zu halten.Was die Zukunft mit sich bringt, wusste Ulrich Hahn, Pfarrer im Ruhestand und Vorsitzender des Aufsichtsbeirates, zu berichten. "Man kommt ja zu nichts als Renter", stellte er schmunzelnd fest.Während Karl-Heinz Spaniol einen ruhigeren Kurs ansteuern kann, wird Dieter Hewener das Ruder der kleinen Jolle übernehmen. "Wir haben sie in den vergangenen Monaten scharf beobachtet" , plauderte Ulrich Hahn aus dem Nähkästchen des Aufsichtsrates. Das Ergebnis war eindeutig: "Das ist der Richtige".

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