Ruhige 90er Jahre Punk-Nostalgie

Der amerikanische Sänger Evan Dando hinterließ nach einem zweistündigen Konzert im Exzellenshaus seine Fans äußerst zufrieden zurück.

 Liedschreiber-Genie und Punk: Evan Dando von den Lemonheads im Exhaus. TV-Foto: Christina Förster

Liedschreiber-Genie und Punk: Evan Dando von den Lemonheads im Exhaus. TV-Foto: Christina Förster

Trier. (cf) Evan Dando steht auf der Bühne als wäre es sein Wohnzimmer, unaufgeregt spielt der Sänger von der Band Lemonheads, die in den späten 80ern Jahren prägend für die Indie-Szene war, einen Hit nach dem anderen. Er wirkt vertieft in ganz andere Welten, das Publikum nimmt er kaum wahr. Um die 60 Leute sind trotz des verhältnismäßig hohen Eintrittspreises gekommen, als eingefleischte Lemonhead-Fans mussten sie wissen, warum. Der zu Anfangszeiten der Band in den 80ern eher rauhe Melody-Punk ist zwar einem eher ruhigen New Folk gewichen, ab und zu von ein paar Country-Elementen gestreift, ab und zu etwas rockiger. Das tut der Musik keinen Abbruch, im Gegenteil: Dando, der mit seinem Musikerfreund Chris Brokaw auf Solotour durch Deutschland reist, kommt bei den melancholischen und nachdenklichen Stücken vor allem durch seine beeindruckende Stimme zum Vorschein.

Einprägsame Melodien aus den beiden 90er Alben "It's a Shame About Ray" und dem erfolgreichen "Come On Feel the Lemonheads" bringen das Publikum, vorwiegend um die 30 und offensichtlich vertraut mit den Hits, zum Mitsummen, die ruhige und leicht nostalgische Atmosphäre lässt auf vergessene Erinnerungen in den Köpfen schließen. Ein paar neuere Songs sind auch dabei, aus dem dieses Jahr erschienen Album "Varshons" und seinem Soloprojekt "Baby I'm bored". Erst gegen Ende seines Auftritts zeigt er seine altbekannte wilde Seite. Nach zwei Stunden ist das Konzert vorbei.

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