Run auf den Ortsvorsteher-Posten

TRIER-NORD. Höchst Stichwahl-verdächtig: Vier Kandidaten bewerben sich um das Amt des Ortsvorstehers von Trier-Nord. Für die 15 Ortsbeirats-Mandate stellen sich 35 Kandidatinnen und Kandidaten von CDU, SPD, UBM und Grünen zur Wahl.

Gabriele Luz-y-Perez will es noch einmal wissen. Mit 71 strebt die Christdemokratin ihre dritte Amtszeit als Ortsvorsteherin an. Der Ehrenamts-Posten scheint sehr begehrt, denn wie bei der ersten Direktwahl vor fünf Jahren treten drei weitere Kandidaten an. Einer davon versuchte bereits 1999 sein Glück: UBM-Mann Egon Pfeil (64), der es damals auf 11,94 Prozent brachte.Entscheidung wie 1999 erst nach Stichwahl?

Die SPD schickt diesmal Volker Hanf (37) ins Rennen. Zum Vergleich: 1999 verbuchte Sozialdemokrat Klaus Schiller im ersten Wahlgang 25,66 Prozent und damit das zweitbeste Bewerber-Ergebnis nach Gabriele Luz-y-Perez. In der Stichwahl zog Schiller gegen die Amtsinhaberin mit 33,4:66,6 Prozent den Kürzeren. Hoffnungen auf den Einzug in einen zweiten Wahlgang hegen diesmal auch die Grünen. Sie bieten ihren männlichen Stadtrats-Spitzenkandidaten Gerd Dahm (48) auf. 1999 holte Manfred Becker (54), ebenfalls Stadtratsmitglied, beachtliche 16,21 Prozent bei der Ortsvorsteher-Wahl. Um die 15 Sitze im Ortsbeirat des 13 500-Einwohner-Stadtteils bewerben sich insgesamt 35 Frauen und Männer. Während die Christdemokraten auf Mehrfach-Benennungen verzichtet haben, sind bei der SPD die ersten vier, bei den Grünen die ersten drei und bei der UBM alle fünf Kandidaten dreifach benannt, um ihre Chancen auf den Einzug ins Gremium zu steigern. Auf den neuen Ortsbeirat wartet jede Menge Arbeit in den kommenden fünf Jahren. So drängen die Bewohner der Schöndorfer Straße auf Verkehrsberuhigung - ein Problem, dem sich die Ortsvorsteherin bislang noch nicht gewidmet hat. Außerdem stehen große verkehrspolitische Themen auf der Agenda: Wasserweg-Durchbruch, Moselbahn-Durchbruch. Ein weiteres Projekt ist - wenn auch nicht im Interesse von Trier-Nord - planerisch auf den Weg gebracht: Der Stadtrat hat Ende März den Bebauungsplan BK 22 verabschiedet und damit Baurecht für eine Verbindung des Aveler Tals mit der Metternichstraße durch einen Tunnel unter den Bahngleisen geschaffen. Wegen der geschätzten Baukosten von rund 20 Millionen Euro, von denen die Stadt rund die Hälfte aufbringen müsste, steht die Realisierung jedoch in den Sternen. Ebenfalls völlig ungewiss ist die Zukunft der Friedrich-Häuser (Paulinstraße 20-24). Der für "Frühjahr 2004" angekündigte Start eines Bauprojekts ist nicht in Sicht; das Familienunternehmen Friedrich (Fliesenzentrum Kenn) hüllt sich derweil in Schweigen, wie es mit ihrer ruinösen und vergammelten Häuserzeile weitergehen soll. Sprichwörtliches Licht am Ende des Tunnels zeigt sich immerhin in einer anderen drängenden Frage. Das Sicherheitsproblem der Fußgänger-Unterführung in der Zurmaiener Straße soll möglichst noch in diesem Jahr gelöst werden. Auf Antrag des Stadtrats prüft das Rathaus derzeit die Möglichkeiten einer oberirdischen Querung in Höhe der Maarstraße, also über der Unterführung. Für eine solche Lösung hatte sich nach mehreren Überfällen auf Frauen in der Unterführung auch der Ortsbeirat Trier-Nord vehement eingesetzt. Morgen berichten wir in unserer Kommunalwahl-Serie über Trier-Süd.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort