Rutsche auf dem Roller-Parkplatz

TRIER-MITTE. Auf dem Zweirad-Parkplatz der Berufsbildenden Schule (BBS) in der Langstraße wird im kommenden Jahr ein Spielplatz für die Kinder aus der Umgebung entstehen. Er ersetzt zwei andere Plätze, die in der Nähe geschlossen wurden.

Helm auf, Zündschlüssel ins Schloss und weg: Wenn nachmittags die letzten Berufsschüler auf ihre Motorroller steigen, ist das trapezförmige Grundstück zwischen Deutschherren-Sonderschule und Ausonius-Grundschule verwaist. Auf Anregung der Eltern von Kindern der Grundschule werden auf dem teilweise asphaltierten und noch als Zweirad-Parkplatz genutzten Areal bald Kinder spielen - möglicherweise schon im kommenden Sommer.Der Ortsbeirat Trier-Mitte stellt 20 000 Euro aus seinem Stadtteil-Budget für das Projekt zur Verfügung. "Die Bauvoranfrage wurde Ende Oktober positiv beschieden", berichtet Ralf Frühauf vom städtischen Presseamt. "Jetzt wird der Bauantrag gestellt. Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten im Frühjahrstarten können." Das Grünflächenamt und das Amt für soziale Gemeinschaftsaufgaben hätten sich des Projekts wegen der Eltern-Initiative und der vorbildlichen Unterstützung durch den Ortsbeirat angenommen."Wir hoffen auf das weitere Engagement der Eltern", sagt Frühauf; "In der kommenden Woche treffen wir uns mit der Elterninitiative um zu klären, welchen Beitrag die Eltern leisten können und wie der Spielplatz gestaltet werden soll."Fest steht bereits, dass auf dem Platz das kürzlich abgebaute Kombi-Spielgerät vom geschlossenen Spielplatz in der Bruchhausenstraße stehen wird. Es soll im Winter generalüberholt werden. Die weitere Gestaltung wollen die Planer mit den Eltern besprechen. Frühauf: "So lange keine Gefährdung der Kinder zu befürchten ist, sind wir auch unkonventionellen Ideen gegenüber aufgeschlossen."Ziel: Ein Angebot auch für ältere Kinder

Die Eltern wollen keinen Standard-Spielplatz. In einer Ortsbeiratssitzung im Mai stellten sie ihre Ideen vor: Mit Hilfe von Natur-Materialien, etwa Baumstämmen und Findlingen, könnte ein Spielplatz entstehen, dem auch Kinder etwas abgewinnen können, die über Rutsche, Schaukel und Wippe hinausgewachsen sind.Voraussetzung für den neuen Spielplatz war, dass zwei alte Plätze geschlossen wurden: der Spielplatz im Schießgraben, eine kleine Anlage an der alten Stadtmauer, und der in der Bruchhausenstraße. Einen großen Verlust sieht darin allerdings keiner der Beteiligten. Beide Plätze erfreuten sich nur geringer Beliebtheit. Im Schießgraben trieben sich nach Beobachtungen der Eltern häufig zwielichtige Gestalten herum, die Anlage an der Bruchhausenstraße war schlecht einsehbar und wurde häufig verschmutzt. Außerdem hatten Eltern den Nachwuchs dort nicht im Blick. "Die Mauern waren zu hoch, man hatte überhaupt keine Einsicht", erklärt Ortsvorsteherin Ricarda Kuhner. "Dort konnte man Kinder nicht alleine hinschicken." Durch die Nähe des neuen Spielplatzes zur Grundschule erhoffen sich die Eltern, dass er nicht das gleiche Schicksal erleidet wie der in der Bruchhausenstraße.Als regulärer städtischer Spielplatz wird die neue Anlage - wie die anderen Spielplätze auch - von der Stadt unterhalten. Wenn im Frühjahr tatsächlich die Arbeiten beginnen, wird der neue Spielplatz im Herbst, möglicherweise auch schon im Sommer fertig sein.Der Zweiradparkplatz der BBS soll noch in diesem Jahr auf die gegenüberliegende Seite der Langstraße verlegt werden.Am Montag in unserer Stadtteilserie: das Haus Franziskus im Porträt.

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