Sandige Geschäfte

Elf Spielplätze haben wir in den vergangenen Wochen besucht. Für uns Zeitungsmenschen, die wir auch in der veranstaltungsarmen Zeit der Sommerferien nach Themen suchen, waren die Spielplätze ein Feld, auf dem wir fündig geworden sind.

Wir sind auf Mütter gestoßen, die sich mehr Schatten für ihre spielenden Kinder gewünscht hätten, auf einen Bürgermeister, der angemerkt hat, dass es einfach zu heiß war, und auf Kinder, die währenddessen im Sandkasten Dinge gefunden haben, die zuvor im Enddarm eines Hundes waren. Hundekot im Sandkasten ist schlichtweg eine Sauerei. So wenig sich der Hund Gedanken macht, wenn er sich im Sand ein angenehmes Gefühl der Befreiung verschafft, so wenig Gedanken scheint sich auch dessen Besitzer zu machen, wenn dieser den Vierbeiner dort laufen lässt. Damit Kinder nicht auf Einsicht, Vernunft und Sozialverhalten der Herrchen und Frauchen warten müssen, bis sie selbst erwachsen sind, brauchen sie Eltern und Mitbürger, die rücksichtslose Fäkalien-Verteiler auf ihr Fehlverhalten hinweisen und gegebenenfalls auch anzeigen. Wer sich - nicht selten zu Recht - darüber aufregt, dass Spielplätze und Sandkästen nicht oft genug gereinigt werden, der sollte andererseits auch nicht zusehen, wie sie verschmutzt werden. Hundekot im Sandkasten ist nicht nur ein Ärgernis, sondern genau genommen ein Akt der fahrlässigen Körperverletzung. Als Spiegelbild unserer Gesellschaft hat Grünflächenamtsleiter Franz Kalck den Zustand der Spielplätze beschrieben. Ein trauriger Vergleich. Wer die Spielplätze, insbesondere die Sandkästen, in Trier kennt, der kann sich selbst ein Bild vom Zustand unserer Gesellschaft machen. u.hentschel@volksfreund.de

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