Sanierter Pavillon als Jugendraum?

IRSCH. Beim TV -Ortsgespräch nutzten rund 30 Bürger die Gelegenheit, Missstände in Irsch anzusprechen und ihre Meinung zu sagen.

 Viele Themen, aufmerksame Teilnehmer: TV -Ortsgespräch im Gasthaus Wollscheid-Dittmer.Foto: Josef Tietzen

Viele Themen, aufmerksame Teilnehmer: TV -Ortsgespräch im Gasthaus Wollscheid-Dittmer.Foto: Josef Tietzen

Kontrovers diskutierten die Irscher, was für die Jugendlichen des Ortes getan werden kann. Ob sie den weitgehend in Eigeninitiative betriebenen Raum im alten Sportlerheim (der TV berichtete) weiter nutzen können, steht auf der Kippe. Herbert Gehlen und Willi Hüser vom Sportvereins-Vorstand klagten darüber, dass die Jugendlichen Müllsäcke hinter dem Pavillon gelagert, Gegenstände beschädigt und Bier von anderen Gruppen gestohlen hätten. Auch die Reinigung des Raums funktioniere nicht zufriedenstellend. Bei einer Sitzung am Montag hatte der Vorstand überlegt, den Raum wieder zu schließen. Gehlen: "Wir sehen aber auch, dass die Jugendlichen etwas haben müssen." Das sahen auch die meisten anderen Bürger so. "Es gibt eine Gruppe von Jugendlichen, die hat keine Lust auf Vereine", sagte Brigitte Bley. Die Anwesenden wünschten sich, dass die Jugendlichen sich besser organisierten und einen Sprecher wählten. Auch Eltern sollten sich intensiver um ihre Kinder kümmern und mit darauf achten, dass im Jugendraum alles mit rechten Dingen zugeht. Einen Lösungsvorschlag machte Ortsvorsteher Erwin Berg: Er schlug vor, das marode Gebäude für die Jugendlichen zu sanieren und stellte einen Zuschuss in Aussicht. Nachdem der Ortsbeirat seit 2000 fast sein gesamtes Geld in den Neubau des Musikpavillons an der Grundschule gesteckt hat, steht ihm 2004 wieder ein Etat von rund 20 000 Euro zur Verfügung. Ein sanierter Pavillon könnte nach Ansicht Bergs auch von Vereinen ohne Bleibe genutzt werden. Das Problem haben bald die Burgnarren: Sie müssen eine Garage, die sie auf dem Gelände der ehemaligen Volksbank gemietet hatten, räumen. Das Haus wurde an Privatleute verkauft, teilte Berg mit. Damit stirbt die Hoffnung vieler Bürger, dort könnte sich ein Geschäft ansiedeln. Dauer-Problem in Irsch ist die Landesstraße 143: "Dort wird bodenlos gefahren", kritisierte Vize-Ortsvorsteher Hans-Albert Dreher. Die Teilnehmer an dem von Lokalredakteur Roland Morgen moderierten Ortsgespräch diskutierten, wie das Gefahrenpotenzial reduziert werden könnte. Ein gefährlicher Punkt ist die Ausfahrt vom Höhenfriedhof: "Bäume versperren die Sicht, und viele fahren viel zu schnell." Lösungsvorschlag: die Geschwindigkeit auf der L 143 reduzieren oder die Bäume an der Einfahrt zurückschneiden. Über erste Reaktionen auf die TV -Berichterstattung der vergangenen zwei Wochen wusste Erwin Berg zu berichten. Die Stadt habe ihm mitgeteilt, es sei nicht mehr beabsichtigt, die Ecke Propstei/Georgstraße am alten Friedhof zu begradigen. Trotzdem müsse die Mauer des Friedhofs saniert werden, forderte eine Bürgerin. Auch die Frage, wann das geplante Gewerbegebiet erschlossen werden solle, sagte der Ortsvorsteher, ihm liege ein Schreiben vor, nach dem im August mit den Arbeiten begonnen werden solle. Es sei aber damit zu rechnen, dass sich der beginn der Erschließung um ein bis zwei Monate verzögere. Der Irscher Sportplatz müsste dringend saniert werden. "Das Spielfeld ist auf dem Stand von 1971", beklagte Herbert Gehlen. Immerhin soll aus dem Infrastrukturprogramm der Stadt die ebenfalls über 30 Jahre alte Flutlichtanlage ersetzt werden. Um ein Problem versprach Berg, sich direkt zu kümmern: Auf einem Grundstück in der Nähe des Kindergartens sind mehrere Schrottautos abgestellt, berichtete eine Anwohnerin. Da bekannt ist, wem die Fahrzeuge gehören, werden die Besitzer von der Stadt aufgefordert, die Fahrzeuge zu entfernen.

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