Schädliche Sporen

Wegen massiven Schimmelbefalls ist die Kindertagesstätte Trimmelter Hof am Freitag geschlossen worden. Nach TV-Informationen hatten Kinder und Erzieherinnen seit längerem über schlechte Luft und gesundheitliche Probleme geklagt. Offenbar ist ein Bauschaden Schuld an der Misere.

Trier-Trimmelter Hof. (woc) Schimmel-Geruch, Kopfschmerzen, Schwierigkeiten beim Atmen: Nach TV-Informationen klagten Kinder, Erzieherinnen und Eltern seit Monaten über Probleme, die in Zusammenhang mit dem gestern bekannt gewordenen starken Schimmelbefall der Kita in der Straße "Im Langflur" stehen könnten. Das Gesundheitsamt hatte am Freitag die komplette Schließung der Kita (127 Kinder) empfohlen. Hinter einer Außen-Holzverkleidung sei "sehr starker Schimmelpilzbefall" festgestellt worden, bestätigte der städtische Pressesprecher Ralf Frühauf.Zwar sei der Schimmel bisher nur an der Außenwand einer der sechs Kita-Gruppen nachgewiesen worden, "aus reiner Vorsicht haben wir uns trotzdem dazu entschlossen, die Einrichtung komplett zu schließen", erklärt Frühauf. Denn weil die übrigen Fassaden baugleich seien, könnten sich dort ebenfalls Schimmelteppiche entwickelt haben. Überprüft werde das in den nächsten Tagen.Obwohl das Haus erst vor zehn Jahren gebaut wurde: Gänzlich unerwartet ist die Schließung nicht. Nach TV-Informationen musste das Gebäude wegen eines Feuchtigkeitsschadens bereits vor fünf Jahren teilweise saniert werden. Behoben war der Baumangel damit offenbar keineswegs: Nach den jüngsten Winterferien soll der Schimmel-Gestank im gelben und im roten "Haus", zwei der sechs Gruppen der Kita, besonders stark gewesen sein. Das Gesundheitsamt soll die Situation Anfang Januar geprüft, eine Schließung jedoch nicht empfohlen haben.Kinder sollen in Nachbar-Kitas

In Absprache mit dem Träger habe die Kita vor rund zwei Wochen trotzdem das "rote Haus" geschlossen gehalten, um es gründlich zu reinigen. Die Stadt veranlasste eine Schadstoffprüfung. Am vergangenen Montag lag die Analyse vor. Ergebnis: Nicht im "roten Haus", dafür aber im geöffneten "gelben Haus" soll die Atemluft mit Schimmelspuren belastet gewesen sein. Daraufhin wurde Anfang der Woche das "gelbe Haus" geschlossen, während die rote Gruppe wieder offen war. Anschließend wurde der Schimmelbefall hinter der Holzverkleidung des "gelben Hauses" entdeckt und das Gesundheitsamt erneut hinzu gezogen.Eltern, die dringend eine Betreuung für ihre Kinder benötigen, soll bis Montag eine Alternative angeboten werden, verspricht Pressesprecher Frühauf: "Die Hortgruppe für Kinder der Klassen eins bis vier kann im Treffpunkt Weidengraben in Zusammenarbeit mit der Keune-Grundschule betreut werden." Für die übrigen Kinder sollen in benachbarten Kitas Plätze gefunden werden. Die Kita Trimmelter Hof betreut zehn Krippen-Kinder unter drei Jahren, 92 Kindergartenkinder (davon 35 ganztags) und 25 Grundschüler.

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