Schöne Menschen im Schlachthaus

Sie wollen das gesamte Spektrum "von tragbarer bis zur künstlerisch-experimentellen Mode" zeigen und auf dem Gelände des Kulturforums Nord "ein Design-Ereignis der besonderen Art" präsentieren. Sieben Trierer Studenten nennen ihr Projekt "plug&play".

Trier. Mit diesem Motto werden die sieben Modedesigner von der FH Trier zunächst einmal Verwirrung stiften, nicht nur bei den Anglizismus-Gegnern. "plug&play" heißt sinngemäß übersetzt "anschließen und loslegen", stammt aus dem Jargon der Computer-Experten und steht für den komplikationslosen Anschluss eines Peripherie-Geräts wie einer Sound- oder Videokarte an einen Computer ohne ausufernde Software-Aktualisierung des Betriebssystems. Was hat das denn bitte mit Mode zu tun?

Diese Frage bringt das Team der FH Trier nicht in Verlegenheit. "Die vielfältigen Disziplinen, die Teil eines Modedesign-Studiums an der FH Trier sind und den Absolventen ein breites Spektrum an Qualifikationen vermitteln, sollen bei plug&play umgesetzt werden", verrät Petra Kneile. "Deshalb zeigen wir nicht nur die realisierten Kollektionen, sondern gewähren auch Einblicke in die grafischen und künstlerischen Arbeiten sowie den Entstehungsprozess der Diplom-Kollektionen." Dieser wird als Ausstellung zu sehen sein.

Den Weg einer Idee über Inspiration, Recherche, Entwicklung und Produktion bis hin zu professioneller Präsentation und Vermarktung will das Team zeigen und erlaubt damit auch einen Einblick in die Lebenseinstellung der zukünftigen Designer. "Wir wollen den Besucher Mode, Kunst und Design modern und umfassend erleben lassen", betont Petra Kneile.

Die Diplom-Modenschau wird ergänzt durch die Ausstellung "artExpo" und den Verkauf studentischer Arbeiten im "design2go-Shop". Ab 22 Uhr soll es im Kühlhaus des alten Schlachthauses bei der Aftershow-Party krachen. Wieder eine Menge Anglizismen. "design2go" soll "design to go" heißen - Design zum Mitnehmen.

In der Ausstellung "artExpo" wird der Entstehungsprozess der Diplomkollektionen durch Skizzen, Fotos, Illustrationen und Auszüge aus den Diplom-Arbeitsmappen genau aufgezeigt.

Das Kulturforum Nord - ein ehemaliges Kasernengelände in der Metternichstraße - ist alles andere als ein typisches Modenschau-Ambiente. Das FH-Team kündigt eine extravagante Dekoration des ansonsten sehr kargen ehemaligen Schlachthauses an:

"Als tragendes Element des Dekorationskonzepts werden Kabelstücke verwendet, welche in dem Raum der artExpo aus einem ‚Kabelbaum' entwachsen und synapsenartig die verschiedenen Räume miteinander verbinden", kündigt Petra Kneile an. "Sie tragen so die Ideen von der Inspiration in der artExpo zur Präsentation auf dem Laufsteg und dem Verkauf im design2go-Shop."

"plug&play" findet am 21. November im Kulturforum Nord statt. Die erste Show beginnt um 17.30 Uhr, die zweite um 21 Uhr. Karten gibt es ab dem 27. Oktober beim Modehaus Marx, bei Fräulein Prusselise und im Point Conceptstore in der Trierer Innenstadt. Die Preise sind in drei Kategorien gestaffelt. Im Vorverkauf gibt es Logenplätze zu 22 Euro, Partkettplätze zu 18 Euro und Stehplätze zu 12 Euro. An der Abendkasse sind die Karten drei Euro teurer.

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