Schammatdorf feiert "Petty"

Gelungener Abschluss des Sommerfests: Nach einem ereignisreichen Nachmittag für die Kleinen mit Kindertanz und HipHop-Workshop feierten die Großen mit der Tom-Petty-Tribute-Band "Wildfowers" im Schammatdorf-Zentrum.

Trier-Feyen. Tom Petty ist noch nie in Trier aufgetreten. Sein letztes Konzert in Deutschland liegt Jahre zurück. Doch seit März müssen die Trierer nicht mehr auf die Lieder des amerikanischen Songwriters und seinen "Heartbreakers" verzichten. "Wildflowers", die sechsköpfige Petty-Tribute-Band um Frontsänger Ulle Backes, spielt seine Hits wie "Breakdown", "Into the great wide open" und "American Girl" authentisch und routiniert. Ihren fünften Auftritt hatte die Band aus versierten, einheimischen Musikern beim Sommerfest im Schammatdorf, das nachmittags mit einem bunten Kinderprogramm begann.

Mit "Free Falling" und "I Won't Back Down" bringen Backes & Co die Zuhörer sofort in Rock'n'Roll-Stimmung. Selbst eine Rollstuhlfahrerin auf der Tanzfläche dreht sich im Rhythmus der Musik, balanciert auf den Hinterrädern, wippt im Takt - wie viele der rund 200 Zuhörer. Dass Backes' Gesang nicht perfekt nach Petty klingt, sei der Technik "aus unserem Proberaum" geschuldet, wie er sagt. Musikalisch überzeugen die "Wildblumen" Backes (Gesang, Gitarre), Fabian Pensé (Gitarre), Fred Barreto (Gitarre, Mundharmonika, Gesang), Daniel Franzen (Keyboards, Gesang), Norbert Maes (Bass) und Schlagzeuger Joachim Hoffmann allemal. Wenn Barreto die Bluesharp ansetzt, wie bei "You Don't Know How It Feels" von dem Album, das der Tribute-Band ihren Namen gab, fühlt man sich in ein echtes Petty-Konzert versetzt.

Dann ein Bruch: Sechs Männer mit Fackeln beleuchten die Tanzfläche, die Kinder warten gespannt. Orientalischer Tanz ist für die Pause angekündigt: Getragene Musik erklingt, dann schreiten Gabi Dudenhöffer und Elke Bauer in dunklen Pluderhosen ins Licht, jeweils einen Säbel in der Hand. Diese balancieren sie gekonnt auf dem Kopf, tragen tanzend Scheingefechte aus - archaisch mutet der orientalische Säbeltanz an.

Doch kaum greifen die "Wildflowers" wieder in die Saiten, ist Tom Petty der Held des Abends. Ein kurzer Stromausfall (Backes: "So gut haben wir den Schluss des Songs noch nie hinbekommen.") wird gekonnt überspielt. Als die E-Gitarren wieder Saft haben, geht es weiter mit "Honey Bee", "Into The Great Wide Open" und "Handle With Care" von den "Travelling Wilburys" mit Co-Sänger Daniel Franzen. Mit einem lautstarken "Making Some Noise" und "Refugee" verabschiedet sich das Sextett nach mehr als zwei Stunden Spielzeit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort