Schartz will kommunale Bildungsregion aufbauen

Eine "kommunale Bildungsregion" etablieren - das hat sich Landrat Günther Schartz zum Ziel gesetzt. Schule und Wirtschaft sollen eng zusammenarbeiten, um das Schulsystem zukunftsfähig zu machen.

Trier. Anfang November werden die Kreisgremien das Schulentwicklungskonzept erörtern. Ein Schwerpunkt dieses Papiers wird die Antwort des Kreises auf die räumliche Ausstattung der Schulen vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sein. Doch das ist Schartz nicht genug. Er will eine qualitative Verbesserung; der Landkreis soll sich als "kommunale Bildungsregion" begreifen, in der die Bildungsgänge an allen Schulstandorten eng miteinander verzahnt sind.

Schartz: "Die althergebrachten Strukturen müssen auf den Prüfstand, um für die Schulen, die Schülerinnen und Schüler und damit letztlich für die Zukunft der Region das Optimale herauszuholen." Eckpfeiler einer Förderung sind für den Verwaltungschef ein Bildungsfonds, ein Bildungsnetzwerk und ein Bildungsbüro.

Bertelsmann-Projekt als Vorbild



Vorbild eines solchen Büros, in dem alle Ressourcen im Erziehungs- und Bildungsbereich vernetzt werden, ist für Schartz ein in Nordrhein-Westfalen entwickeltes Modellprojekt der Bertelsmann-Stiftung. Kreis und Gemeinden stünden in der Verantwortung für gute Schulen, und zwar jenseits der alten Trennung von inneren und äußeren Schulangelegenheiten. Die Schulbehörde (ADD) ist für Lehrkräfte und Unterrichtsinhalte zuständig, die Kommunen für Räume, Material, Hausmeister und Reinigungskräfte. Die Schaffung einer regionalen Bildungsgemeinschaft könne nur das Ergebnis eines jahrelangen Prozesses sein - das sei ihm in Gesprächen mit der Bertelsmann-Stiftung und dem Bürgermeister der Stadt Arnsberg als einer der Projektgemeinden klar geworden, so der Landrat. Erreicht werden könne das nur mit einem großen Engagement aller Beteiligten, der Überwindung von Zuständigkeitsgrenzen und der Unterstützung durch die Politik.

Auch für einen "Bildungsfonds" mit Stiftungsgeldern und Unterstützung von staatlicher und kommunaler Seite gebe es in verschiedenen Bundesländern Vorbilder. Über die neu gegründete Zukunftsstiftung des Kreises könnte nach Ansicht von Schartz ein finanzieller Grundstock für den Fonds gelegt werden.

Der Landrat möchte Fragen der Finanzierung und der Trägerstruktur demnächst mit den Verbandsgemeinden, den Kammern, dem Ministerium und der ADD erörtern.

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