Schattenloses Sandvergnügen

MARIAHOF. Die rollende Redaktion hat gestern Vormittag den Spielplatz "Hinter dem Heizwerk" besucht. Geheizt wird dort nicht, aber heiß ist es trotzdem und deshalb Schatten erwünscht.

"Ich wollte einfach mal sehen wie viel Leute kommen und was diese so auf dem Herzen haben", sagt Maria Marx, Ortsvorsteherin des Stadtteils Mariahof, als sie am späten Vormittag bei Temperaturen jenseits der 30 Grad auf dem Spielplatz neben der Grundschule ankommt. Einige der anwesenden Mütter haben in den vergangenen Wochen oft hier gesessen und ihren Kindern beim Spielen zugeschaut. Da wundert es auch nicht, dass eine Frage immer wieder auftaucht. "Wäre es nicht sinnvoll, den Sandkasten zu überdachen, damit die Kleinen nicht in der prallen Sonne sitzen müssten?"Auf jeden Fall wäre es sinnvoll, meint Maria Marx, allerdings räumt sie angesichts der "Zerstörungswut" einiger Jugendlicher einer solchen Maßnahme kaum Überlebenschancen ein.fehlende Moral bei einigen Hundebesitzern

Eine andere Möglichkeit wäre natürlich, den Sandkasten so zu platzieren, dass Bäume Schatten spenden können. Doch dann gäbe es zum einen Probleme mit dem Herbstlaub und zum anderen Schatten das ganze Jahr über, also auch zu Jahreszeiten, in den sich die jungen Sandkastenbenutzer durchaus über ein paar Sonnenstrahlen freuen würden, fügt Marx hinzu.Doch nicht nur die Sonne von oben, sondern auch das, was Hunde mit Vorliebe auf dem Spielplatz verrichten, ärgert die Mütter. Noch provozierender als die Hunde seien oft die Äußerungen der Hundebesitzer. "Die werden mitunter richtig frech, wenn sie darauf angesprochen werden", sagt die junge Mutter Steffi Peterson und Maria Marx kann dies nur bestätigen. Aus Sicht der Stadtverwaltung ist die Verschmutzung der Kinderspielplätze, insbesondere durch Hundekot, ein generelles Problem. "Es kann nicht ausschließlich mit bautechnischen Maßnahmen behoben werden", sagt Norbert Hanke vom Trierer Grünflächen-Amt, und hier müsse insbesondere an die Moral der Haustierhalter appelliert werden.Deren mitunter fehlende Moral ist es auch zu verdanken, dass der Sand im Rahmen einer mikrobiologischen Untersuchung des Sandkastens im Frühjahr 2003 vom Landesuntersuchungsamt bemängelt wurde. Doch der Bürgerservice habe bereits den Auftrag erhalten, den Sand auszutauschen, sagt Hanke.Der Spielplatz sei der größte und letzte, der in Mariahof angelegt wurde. Wie viele es dort genau gibt, weiß die Ortsvorsteherin selbst nicht so genau. Tatsache sei aber, dass einige kaum noch genutzt würden. Von daher fände es Steffi Peterson gut, wenn sich das "Interesse der Stadt eher auf einen als auf zehn verschiedene Plätze" konzentrieren würde.Autofahrer auf Gehwegen

Rund 9000 Euro wurden im Frühjahr 2003 für Instandsetzungsarbeiten am Spielplatz "Hinter dem Heizwerk" ausgegeben. Vorausgegangen sei eine Hauptuntersuchung im vergangenen Jahr, erklärt Hanke, weshalb die damals noch vorhandene Reifenschaukel und Seilbahn aus "sicherheitstechnischen Gründen abgebaut" worden sei. In Abstimmung mit dem Ortsbeirat Mariahof sei dann als Ersatz ein neues Spielgerät aufgestellt worden, an dessen Kosten sich die Gemeinde beteiligt habe.Was die Mütter und Kinder außer Hundekot hier noch am meisten stört, ist der Verkehr. "Wenn sie schon hier fahren, dann wenigstens im Schritt-Tempo", ärgert sich Martina Busat über einige Anwohner, die verbotswidrig auf dem Fußgängerweg fahren und dabei noch nicht einmal auf umher laufende Kinder achten würden. Die Wege seien nicht so gebaut, dass Autos dort fahren dürften, sagt die Ortsvorsteherin, und es habe auch schon den Fall gegeben, dass ein Krankenwagen nicht durchkam, weil Motorräder den Weg blockierten. Ärgerlich, wenn es ausgerechnet dort, wo viele Kinder sind, an kindgerechtem Verhalten mangelt.Am Freitag im TV : Der "Spielplatz-Check" zur Anlage am Mattheiser Weiher.

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