Schlanke Viererkette

TRIER. Bei der Stadtverwaltung stehen einschneidende personelle und strukturelle Veränderungen bevor. Ein neuer Oberbürgermeister, nur noch vier statt fünf Dezernenten, schlankere Organisationsformen – im Frühjahr 2007 soll der Umstellungsprozess weitgehend abgeschlossen sein.

Der Stadt Trier steht finanziell das Wasser bis zum Hals. Das hat Oberbürgermeister Helmut Schröer in seiner Haushaltsrede (der TV berichtete) deutlich gemacht. Um so größer ist der Druck, nach Einsparpotenzialen zu suchen. Denn erklärtes Ziel von Verwaltung und Rat ist es, weiterhin einen - wenn auch kleinen - Gestaltungsspielraum für freiwillige Ausgaben zu haben, etwa in den Bereichen Kultur, Sport und Jugendarbeit. Wo lässt sich aber im eigenen Haus sparen? Diesem Punkt räumte der OB in seiner Etatrede breiten Raum ein. Seiner Meinung nach sprechen zwei Dinge dafür, die "Organisationsstruktur unserer Verwaltung von Grund auf zu hinterfragen": erstens die Vorgabe des Landes, spätestens ab 2009 einen produktorientierten Haushalt aufzustellen, und zweitens der Umstand, dass es 2007 turnusgemäß einschneidende Veränderungen in der Führungsstruktur geben wird. Im Zuge der produktorientierten Neugliederung sollen Organisationseinheiten sinnvoll gebündelt werden. Das Ziel: klare Zuständigkeiten, schnellere Entscheidungswege, "Freisetzung von personellen Kapazitäten". OB Schröer möchte schon in den nächsten Wochen mit den Fraktionen erste Gespräche über Ziele der Strukturverbesserung führen. Schlanker soll die Verwaltung nicht nur bei den Arbeitsabläufen werden, sondern auch in der Führungsriege. Vier statt fünf Dezernenten - darüber besteht auch im Stadtrat weitgehend Konsens.Stadtrat muss Hauptsatzung ändern

Doch wer wird "geopfert"? Zum 31. März 2007 enden die Wahlperioden des Oberbürgermeisters und der Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch (CDU), die unserer Zeitung sagte, sie wolle sich im zweiten Halbjahr 2006 erneut um das Amt bewerben. Allerdings ist ihr bewusst, dass die Reduzierung des Stadtvorstandes "eine politische Entscheidung ist und es einen auch selbst treffen kann". Baudezernent Peter Dietze (SPD) wird voraussichtlich am 30. April zu seinem 65. Geburtstag ausscheiden; gewählt ist er bis zum 18. Juni 2009. Die Dezernenten Ulrich Holkenbrink und Georg Bernarding (beide CDU) stehen erst im Februar 2010 zur Disposition. Schröer schlug dem Rat vor, zusammen mit der Verabschiedung des Doppelhaushalts im Februar 2006 die Reduzierung der Geschäftsbereiche zu beschießen.

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