Schlechter Saisonstart

TRIER. Krachneu und schon eine Baustelle: In der 22 Millionen Euro teuren Arena Trier wird ab Anfang nächster Woche der Boden erneuert. Das bereitet Stadt und Betreibergesellschaft zwar keine Kosten, dafür aber viele logistische Probleme.

Sie soll das Vorzeigestück der Stadt Trier werden: die Trier Arena. Nicht reine Sporthalle, nicht reine Veranstaltungshalle, sondern eine gelungene Mischung aus beidem. Vom Abba-Musical bis Alba Berlin (Basketball-Bundesliga), von Heino bis SC Buntekuh Lübeck (Damen Handball-Bundesliga) - in der Arena Trier soll alles geboten werden. Vor allem als besondere Kulisse für die erstklassigenTrierer Basketballer und Handballerinnen ist sie gedacht. Doch wenige Monate nachdem die modernste Großraumhalle des Landes Rheinland-Pfalz offiziell eröffnete wurde, verwandelt sich die Arena wieder in eine Baustelle. Der Boden ist nämlich für Sportaktivitäten zu hart.Multifunktionalität bereitet Probleme

Die Multifunktionalität, die der Vorteil gegenüber anderen Hallen sein sollte, erweist sich als Problem. Allerdings nicht in der Belegung der Halle. Von sportlichen Großveranstaltungen über kulturelle Höhepunkte wird in der Arena Trier alles geboten. Probleme bereitet hingegen der Boden bei diesen wechselnden Veranstaltungen. Einerseits muss er hart genug sein, damit die schweren Tribünen ein- und ausgefahren werden können. Andererseits muss er für den Sport so elastisch sein, um die Belastung für den Körper in Grenzen zu halten. "Diese Aufgabenstellung war von Anfang an kompliziert. Daher kann ich niemandem einen Vorwurf machen, dass nicht sofort alles perfekt ist", sagt Bürgermeister Georg Bernarding. Dass der Boden die schwierige Voraussetzung nicht erfüllt, kam beim Handball-Länderspiel der Frauen zwischen Deutschland und Bulgarien am 1. Juni zum Vorschein. Bundestrainer Ekke Hoffmann hatte sich nach dem Spiel beschwert, auf einem solch harten Boden habe er in Deutschland noch nicht gespielt. Der Sache wurde nachgegangen, und der Handballtrainer hatte Recht: Der Boden erfüllte die Din-Norm nicht. Ab Montag nächster Woche wird der Boden nun endgültig nachgebessert. "Ursprünglich hätte es schon früher los gehen sollen, doch das Sanierungskonzept der Bodenfirma Topsport war zeitlich nicht umzusetzen", sagt Wolfgang Esser, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Trier Arena. "Zudem wollten wir das Volleyball-Länderspiel zwischen Deutschland und Serbien-Montenegro am Sonntag nicht gefährden." Für dieses Spiel erhält der Boden eine spezielle Beschichtung. Bei dem neuen Konzept wird ab Montag der Boden aufgeschnitten und mit einer zusätzlichen Elastikschicht versehen. "Voraussichtlich ist der Boden in drei Wochen wieder bespielbar", hofft der Arena-Geschäftsführer. Die Kosten für die Sanierung werden von einem Mitarbeiter der Baufirma auf 70 000 Euro geschätzt. "Da es sich hier um einen Gewährleistungsschaden handelt, müssen weder die Stadt noch die Betreibergesellschaft dafür aufkommen", sagt Esser. Da die Arena auch für Schul- und Vereinssport genutzt werden soll, ergeben sich durch die verzögerte Bodensanierung logistische Probleme. "Hauptsächlich betrifft das die Berufsbildende Schule. Die Klassen müssen im September leider auf das Moselstadion, die Feyener Halle und die Keune-Halle ausweichen", bedauert Esser. Auch die deutschen Handballmeisterinnen und die Trierer Basketballer können zur Zeit nicht in der Arena trainieren. Besonders ärgerlich ist das für die "Miezen", die am Samstag, 6. September, ihr erstes Heimspiel der Saison haben. Das Spiel wird zwar in der Arena Trier stattfinden, allerdings auf einem mobilen Boden, der speziell für dieses Spiel verlegt wird. Mit dieser Notlösung ist "Miezen"-Trainer Dago Leukefeld alles andere als glücklich: "Obwohl das ein Heimspiel für uns ist, haben wir keinen Heimvorteil, da wir den Boden nicht kennen." Trotz der Sanierung finden in den kommenden Wochen alle Veranstaltungen in der Arena wie geplant statt.

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