Schlieren auf der Mosel

TRIER. Ein Frachter hat gestern Dieselkraftstoff in der Trierer Schleuse verloren. Die Trierer Berufsfeuerwehr war rasch vor Ort und verhinderte schlimmere Schäden.

Mit rund einem Dutzend Männern war die Berufsfeuerwehr Trier gestern Nachmittag an der Trierer Schleuse im Einsatz. Der Grund: Ein Frachtschiff hatte in der Schleuse rund 50 Liter Diesel verloren. Passiert ist das, als der Schiffsführer den Kraftstoff auf seinem Schiff umpumpte. Ohne die Panne zu melden, fuhr er weiter.Bemerkt wurde die Verunreinigung von Mitarbeitern der Trierer Schleuse. Sie sahen Schlieren auf dem Wasser und alarmierten die Wasserschutzpolizei. Die Schleusentore blieben von da an geschlossen. Der Leid Tragende: ein anderer Schiffsführer, der den Nachmittag über in Trier festsaß.

Bis zu 1000 Euro Geldstrafe

"Fahrlässig hat der Schiffsführer gehandelt", sagt Dietmar Esch von der Wasserschutzpolizei, die den Schiffsführer kurz vor der Schleuse Grevenmacher stellen konnte. Er bekommt nun eine Anzeige wegen fahrlässiger Gewässerverunreinigung. Im Falle einer Verurteilung drohe ihm eine Geldstrafe bis zu 1000 Euro, sagt Esch.

Die Feuerwehr hatte indess Mühe, den ausgetretenen Diesel einzufangen. Zunächst wurde der Kraftstoff auf der Wasseroberfläche gebunden und mit so genannten Ölschlängeln aufgefangen. "Der Löwenanteil des Diesels befand sich im Schleusenbecken", sagte Einsatzleiter Thomas Reinholz. "Eine Umweltkatastrophe haben wir nicht."Dennoch ist ein Teil des Kraftstoffs auch auf die Mosel gelangt. Der Frachter habe eine zirka 300 Meter lange Spur in Richtung Konz nach sich gezogen, sagt Dietmar Esch. Die Breite: rund 20 Meter.

Wie viele Liter das ergibt, könne er nicht sagen. Dennoch gibt er Entwarnung: "Diesel bleibt in der Regel an der Oberfläche und verdunstet dann mit der Zeit."

Die Feuerwehr bemühte sich jedoch, auch den Diesel von der Mosel aufzufangen. Dazu wurden die Schleusentore geöffnet, und das verunreinigte Wasser lief ins Becken. Bindematerial und Diesel wurden dort abgesaugt. Dabei kam der Trierer Berufsfeuerwehr die Entsorgungsfirma Ruppenthal aus Brauneberg zu Hilfe. Sie lieferte die Technik. "Wichtig ist, dass man nur die Oberfläche absaugt", erklärte ein Mitarbeiter. "Sonst ist der Tank mit Wasser voll, ich krieg nicht alles mit und muss nochmal fahren."

Diesel sammelte sich auch an der kleinen Schleuse

Die Arbeiten der Trierer Berufsfeuerwehr dauerten bis in den späten Nachmittag.

Auch an der kleinen Schleuse - die im Winter außer Betrieb ist - musste Bindemittel aufgetragen und die Verunreinigungen abgesaugt werden.

Schiffe konnten die Schleuse ab 16.30 Uhr wieder befahren.

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