Schmuck, Latex und die große Überraschung

Trier · Zum zweiten Mal hat der TV in Trier "Only Women - Der Tag für die Frau" präsentiert. Etwa 700 Besucher schlenderten durch die Orangerie des Nells-Park-Hotels, um sich über Schmuck, Latex und Ernährung zu informieren. Auch ein Überraschungsgast war da.

 Mr.-Bean-Double Arnaldo Mangini ist der einzige Mann, der ohne weibliche Begleitung bei „Only-Women“ in Trier sein darf. TV-Foto: Karin Pütz

Mr.-Bean-Double Arnaldo Mangini ist der einzige Mann, der ohne weibliche Begleitung bei „Only-Women“ in Trier sein darf. TV-Foto: Karin Pütz

Foto: Karin Pütz

Trier. Michael Zander, Veranstalter von "Only Women - Der Tag für die Frau" in Trier, hatte im Vorfeld der Veranstaltung einen Überraschungsgast angekündigt. Meine Hoffnung, in der Orangerie zum Beispiel auf einen attraktiven Schauspieler zu treffen, wird zwar nicht wirklich erfüllt. Denn Mr. Bean kommt in seiner typisch linkischen Art auf mich zu. Rowan Atkinson in Trier? Michael Zander klärt mich auf: "Das ist Arnaldo Mangini, das weltweit beste Mr.-Bean-Double."
Irgendwie habe ich doch Glück, denn ich mochte Mr. Bean schon immer - und seine Kopie bei "Only Woman" ist mit den mindestens 50 Schattierungen seiner Mimik um einiges lustiger als zum Beispiel "Shades of Grey"-Darsteller Jamie Dornan.
Es geht überhaupt relativ lustig zu an diesem Tag. Etliche Frauen kommen mir mit ungewöhnlichem Kopfschmuck entgegen. Eine große Schlange hat sich vor dem Stand gebildet, an dem diese Mischungen aus Kopftuch und Hut kreiert werden. "Die kosten nichts", erzählt mir Iris Bitzigeio aus Winterspelt (Verbandsgemeinde Prüm), die den Messebesuch von ihrer Tante geschenkt bekommen hat. Kurz zuvor haben die beiden einen Vortrag über gesunde Ernährung besucht und Schmuck gekauft.
Regine Paulus (53) aus Grimburg bei Hermeskeil lässt sich die Beine mit Warmwachs enthaaren und behauptet: "Es zieht nur etwas, tut aber nicht weh."
35 Aussteller sind auf der Messe, auf der Männer ohne weibliche Begleitung keinen Zutritt haben. Daniel Kartheiser (25) wurde von Laura Gerhartz (24) mitgenommen. Er sagt strahlend: "Ich habe beim Roulette gewonnen." Also, nix wie hin zum Spieltisch. Aber Croupier Dirk Mader ist hart und macht mir einen strich durch die Rechnung: "Nur für Männer!" Also schnappe ich mir einen Herrn, der es sich an einem der Tische im Gastro-Bereich gemütlich gemacht hat, und überrede ihn, für mich zu setzen. In kurzer Zeit hat er die Anzahl seiner Jetons zwar verdoppelt, aber seine Frau möchte noch über die Messe schlendern und ihren Gatten wieder mitnehmen. Croupier Mader ruft ihr beruhigend zu: "Lassen Sie ihn ruhig hier. Wenn er nicht mehr will, lasse ich Sie ausrufen."
Sorgen um das Vermögen muss sie sich ohnehin nicht machen - das Spielen ist kostenlos. Giuseppe ist allerdings nicht so der Spielertyp und setzt alles auf eine Zahl, damit er bloß wegkommt.
Ich schaue mich noch ein wenig bei dem Stand einer Schönheitsklinik um. Dort will mir Dr. Vasileios Tsoumpris einfach keine Namen von Promis nennen, die auf den Petrisberg zum Botox-Spritzen und Liften kommen. Das Thema Schönheitschirurgie ist heikel. "Die Leute haben Berührungsängste", gibt er zu. Dennis Marx, Inhaber der Firma Secrets, bemerkt das Gegenteil: Der Umgang der Kunden bei Latexkleidung, Korsagen und erotischem Zubehör ist viel lockerer geworden. Seit wann? Seit der Film "50 Shades of Grey" im Kino läuft.

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