Schneller mit Inliner

Mit einem sogenannten Inliner-Verfahren sanieren die Stadtwerke Trier (SWT) derzeit die Gasleitungen am Pacelliufer. Großer Vorteil der neuen Bauweise: Sie dauert statt drei Monaten nur drei Wochen.

Trier. Über eine Strecke von 350 Metern ist das Pacelliufer zwischen Auf- und Abfahrt der Konrad-Adenauer-Brücke in Richtung Konz derzeit nur einspurig befahrbar. Zwar ärgern sich zahlreiche Pendler über den abendlichen Stau, der sich an manchen Tagen sogar über die ganze Konrad-Adenauer-Brücke erstreckt, aber die wenigsten, wissen dass ihnen größeres Übel erspart geblieben ist.

Die Stadtwerke Trier (SWT) haben nämlich besonders an die Verkehrsteilnehmer gedacht. Bei turnusmäßigen Überprüfungen waren undichte Stellen an den Gasleitungen aufgefallen. Schnell war klar, dass die Rohre unter der Asphaltdecke des Pacelliufers saniert werden müssen. "Wir wollten die rechte Spur in Richtung Konz so kurz wie möglich sperren", sagt Arndt Müller, stellvertretender SWT-Vorstand, der für das Gasleitungsnetz in Trier verantwortlich ist. Deshalb hat sich die SWT entschieden, erstmals das neue sogenannte Inliner-Verfahren, das eigentlich für Kanäle verwandt wird, am Pacelliufer zur Sanierung der Gasleitungen zu testen.

Bei dieser Technik muss die Straße nicht auf den gesamten 350 Metern zwischen der Auf- und Abfahrt der Konrad-Adenauer-Brücke aufgerissen werden. Stattdessen genügen vier Aufbrüche. Bei dieser Bauweise wird das alte Stahlrohr aus dem Jahr 1970 nur an kurzen Stellen geöffnet. In das Rohr eingeführt wird ein Gewebeschlauch, genannt Inliner. Dieser ist mit Harz getränkt. Der Schlauch wird dann an das Rohr gedrückt. Durch die Erwärmung erhärtet das Harz und verschließt so die undichten Stellen. Das Rohr bleibt als Hülle außen erhalten. "Das hält dann auch rund 30 Jahre", prophezeit Müller.

Ein großer Vorteil des Inliner-Verfahrens ist die Zeitersparnis. Wenn die SWT mit einem offenen Graben gearbeitet und die Rohre ausgetauscht hätte, würden die seit Montag, 14. Juli, laufenden Arbeiten noch dreieinhalb Monate dauern. Das Rohr-in-Rohr-Verfahren ist da schon innovativer. Dabei wird ein neues Rohr in das vorhandene Rohr eingezogen. Doch dabei wird der Querschnitt des Rohres reduziert, was am Pacelliufer aufgrund der großen Gasmenge nicht möglich gewesen wäre. Deshalb haben sich die SWT für die Premiere des Inliner-Verfahrens entschieden. Damit sparen sie zudem fünf Wochen.

Ewald Bach, SWT-Verantwortlicher für Energie- und Wassertechnik, plant, dass das Berliner Dienstleistungsunternehmen, das derzeit die Rohre am Pacelliufer präpariert, bis zum Wochenende fertig ist, so dass die Gasleitung am Samstag wieder in Betrieb genommen werden kann. Ab Montag soll dann die Asphaltdecke wieder geschlossen werden. Bach hofft: "Mit Samstagsdienst und bestem Wetter ist das Pacelliufer Ende nächster Woche wieder frei." EXTRA Weitere SWT-Baustellen: Derzeit bauen die SWT an weiteren neun Stellen im Trierer Stadtgebiet: Franz-Georg-Straße (bis Anfang August fertig)An der Hospitalsmühle (bis Ende Dezember) Avelertal (November) Adulastraße (August) Trier-West (Mai 2009) Südbahnhof (August) Mariahof (Oktober) Eucharius-/Töpferstraße (August) Kölner Straße. (ves)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort