Schöne, neue Einkaufswelt

TRIER. Städtebauliches Ungetüm oder neues Glanzlicht in der Einkaufsstadt Trier? Am Paulinus-Center scheiden sich die Geister. Der TV hat sich umgehört, was die Kunden von dem geplanten Einkaufszentrum halten.

Im Sommer werden die Ruinen der Paulinus-Druckerei in der Fleischstraße und des alten City-Parkhauses in der Metzelstraße abgerissen. Auf den beiden Grundstücken soll dann das Paulinus-Center entstehen: Ein Einkaufscenter mit 15 000 Quadratmetern Verkaufsfläche. In zwei Teilgebäuden, die mit einer Brücke über die Metzelstraße verbunden werden, soll der Kunde laut Investor Trigon "alles unter einem Dach" finden: einen Sportartikelhändler, einen Lebensmittelmarkt, kleine Discountmärkte, Frisör, Schuhgeschäft, Drogerien, Boutiquen, kleine Fachgeschäfte und Cafés. Der Stadtrat hat mit komfortabler Mehrheit dem Bau des Paulinus-Centers zugestimmt. Die Befürworter von CDU, SPD und UBM glauben, dass das Zentrum zusätzliche Käufer aus der Region anlocken wird und versprechen sich davon eine Belebung der Trierer Innenstadt und damit Umsatzsteigerungen für den Einzelhandel. Die Gegener aus Reihen der Grünen und der FDP kritisieren dagegen nicht nur die Architektur mit den beiden gläsernen Tunnelbrücken über Metzel- und Zuckerbergstraße, sondern befürchten, dass die übrigen Geschäfte der City unter den zusätzlichen Verkaufsfläche leiden könnten. Aber was halten die Kunden von der geplanten neuen Einkaufswelt? Der TV hat sich umgehört: Lisa-Marie van Bellen (15, Trier): Die Innenstadt ist langweilig, es ist Zeit für neue Geschäfte. Toll wären ein paar günstige Klamotten-Läden. Lilo Dirschke (Schweich): Ich habe dreieinhalb Jahre in den USA gelebt und dort das Shopping lieben gelernt. Ich freue mich auf das Paulinus-Center, das samstags zum Treffpunkt und Ausflugsziel für Familien werden könnte. Der Vorteil eines solchen Centers ist, dass man unabhängig vom Wetter bummeln kann und alles dicht beisammen hat. Die anderen Trierer Geschäfte werden dadurch Nachteile haben, aber das ist eben die Entwicklung. Sherin Mittler (14, Trier): Besonders bei Regen wäre ein solches Center eine gute Möglichkeit, um sich aufzuhalten und ein bisschen zu bummeln. In Cafés könnte man sich gut mit Freundinnen auf eine Cola treffen. Bruno Peters (Ensch/Mosel): Das Grundproblem ist, dass das Parken in Trier zu teuer ist. Durch das neue Center werden daher nicht mehr Kunden nach Trier kommen. Die zusätzlichen Geschäfte werden es daher sehr schwer haben. Renate Pieper (Trier): Ich war selbst lange Geschäftsfrau und stehe der Sache kritisch gegenüber. Wir haben genug Läden. Siedeln sich große Filialisten in dem Center an, werden noch mehr inhabergeführte Fachgeschäfte in der City aussterben, weil sie sich die horrenden Mieten nicht mehr leisten können.

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