Schranken gegen Schleichverkehr

TRIER. Um ihr Recht zu bekommen, wollen sie notfalls vor Gericht ziehen: Die Anwohner des Gillenbachtals fordern zwei Schranken, um endlich den Schleichverkehr durch ihr Wohngebiet zu stoppen.

Der tägliche Stau auf der Bitburger (B 51) verleitet Autofahrer schon seit geraumer Zeit dazu, den schmalem Wirtschaftsweg durchs Gillenbachtal morgens in Richtung Trier und abends in Richtung Sirzenich zu benutzen. Der Weg ist zwar Anwohnern sowie land- und forstwirtschaftlichem Betrieb vorbehalten, doch offensichtlich nur in der Theorie (der TV berichtete). Zwar gibt es immer wieder Anzeigen und Polizeikontrollen, dennoch hat sich aus Sicht der Anwohner wenig geändert.Auch die Polizei ist für Sperrung

Nicht nur, dass manche Autofahrer die schmale Straße verbotener Weise befahren, viele sind auch einfach zu schnell, wie Markus Schröder, Leiter des AWO-Gästehauses immer wieder beobachtet. "Manche fahren mit einem Affenzahn hier runter", kritisiert er. Dabei ist im gesamten Gillenbachtal 30 Km/h vorgeschrieben.Neben der Gefahr und der Belästigung für die Anwohner selbst - es gibt auch keine Bürgersteige - sieht er auch die Gäste seiner Einrichtung gefährdet. "Zu uns kommen viele Gruppen mit behinderten Gäste aus den Niederlanden. Die Busse halten auf dem städtischen Parkplatz, und die Behinderten müssen dann über die viel befahrene Straße zum Gästehaus kommen." Hier liege eine erhebliche Gefährdung vor, auch wenn die Besucher zu Tagesausflügen starteten.Selbst für die AWO-Mitarbeiter stellt der unrechtmäßige Verkehr ein Problem dar, wenn sie aus der schwierigen Ausfahrt des Gästehauses hinaus fahren wollen. Der Anwohner Günther Schmitz sieht zudem die Wohnqualität des Gillenbachtals beeinträchtigt. "Was im Gillenbachtal los ist, interessiert bei der Stadt offenbar niemanden." Schmitz kritisiert neben dem geduldeten Schleichverkehr die Tatsache, dass auch zu viel Müll in der Landschaft liegen bleibt."Schmitz, von Haus aus Rechtsanwalt, plädiert für die Sperrung des sehr schmalen und teilweise steilen Wirtschaftswegs mit zwei Schranken. Die erste Schranke soll aus Richtung Sirzenich hinter dem Hunde-Übungsplatz angebracht werden und die zweite vom Gillenbachtal aus gesehen an der Gabelung des Weges.Beim Tiefbauamt habe man auf ein Schreiben seinerseits auf "astronomische Kosten" hingewiesen und auf die vielen Berechtigten, die den Weg benutzen dürfen. Die Argumente greifen bei dem verärgerten Anwohner nicht. "Im falschen Biewertal wurde auch ein Schranke installiert, da hat sich offensichtlich der Förster durchgesetzt." Der Weg nach Sirzenich sei für Land- und Forstwirtschaft frei, der Personenkreis demnach sehr begrenzt, weiß Schmitz. Demnach könne es nicht viele Berechtigte geben. Er ist entschlossen, den Rechtsweg einzuschlagen, wenn sich an diesem Zustand nichts ändert. "Wir können die Forderung nach der Schranke nur unterstützen, es ist auch unsere Forderung", so Reinhard Rothgerber, Sprecher der Polizei. Da müsse die Stadt tätig werden. Im Rathaus lehnt man die Schranke aus den genannten Gründen ab. Die Meinung dazu, die man schon im Mai 2001 geäußert habe, habe sich auch 2004 nicht geändert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort