Schreibmaschine statt Stethoskop

Albrecht Wagner aus Riol ist Internist am Trierer Brüderkrankenhaus - und tauscht nach Dienstende Stethoskop gegen Schreibmaschine: "Max und der größte Adventskalender der Welt" lautet der Titel seines ersten Kinderbuchs, das in diesen Tagen veröffentlicht wird.

 Was macht ein gutes Kinderbuch aus? „Spannend sollte es sein und trotzdem subtil ein paar Werte vermitteln“, findet Albrecht Wagner. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Was macht ein gutes Kinderbuch aus? „Spannend sollte es sein und trotzdem subtil ein paar Werte vermitteln“, findet Albrecht Wagner. TV-Foto: Kim-Björn Becker

Trier. (kbb) Weihnachtsgeschichten gibt es viele. Lustige, ernste, pädagogisch wertvolle. Die Geschichte in Albrecht Wagners Buch "Max und der größte Adventskalender der Welt" ist von allem etwas: Humorvoll, um Freude an der Vorweihnachtszeit zu wecken, spannend, um neugierig zu machen und pädagogisch, um Kindern mehr von Weihnachten zu vermitteln als Geschenke auspacken.

Dass Wagner Internist im Trierer Brüderkrankenhaus ist, hat nach eigenen Angaben keine Auswirkungen auf die Gestaltung des Buches gehabt.

"Die Idee zum Buch ist mir auch nicht während der Arbeit gekommen, sondern im Gespräch mit meinem damals fünfjährigen Sohn", erzählt der 42-Jährige. Das war vor zwei Jahren, und es ging um die Frage, wie denn die ganzen Geschenke vor Weihnachten überhaupt zugestellt werden können - mit einem einzigen Schlitten ist das schließlich kaum zu schaffen.

Über die wirkliche Bedeutung von Weihnachten



Mit kurzen, kindgerechten Geschichten fing alles an, bis die Idee entstand, ein Weihnachtsbuch daraus zu machen. "Und so geht Max, die Hauptfigur des Buches, auf eine spannende Reise und entdeckt im Keller des neuen Hauses, in das er mit seiner Familie einzieht, einen versteckten Zugang zu einem unterirdischen Gleis-System, über das die Geschenke mit Zügen transportiert werden", sagt Wagner.

Im Dienste der "Great Christmas Company", die anstelle des Weihnachtsmanns die Geschenkverteilung organisiert, erfährt der ebenfalls fünfjährige Junge dann vieles über Weihnachten und seine wirkliche Bedeutung.

In 24 kleinen Geschichten zum Vor- oder Selbstlesen soll das Buch die Adventszeit versüßen. "Das ist eine gute Gelegenheit, um als Eltern gemeinsam mit den Kindern zu lesen. Und viel sinnvoller, als abends zwei Stunden vor dem Fernseher zu sitzen", findet der gebürtige Landauer. Für ihn kommt es darauf an, dass junge Menschen sich mit Sprache beschäftigen und sie beherrschen lernen. "Mit meinen zwei eigenen Kindern mache ich das genauso und auch meine Eltern haben mir früher vorgelesen", erzählt der Autor.

Dabei sollte aber kein pädagogisch überfrachtetes Buch herauskommen, sondern eine spannende Geschichte, die das Interesse der jungen Leser weckt. "Mit einem erhobenen pädagogischen Zeigefinger zu kommen, halte ich für den ganz falschen Weg", sagt Wagner. Und das Konzept geht auf: Vorsichtig und subtil vermittelt das Buch, dass traditionelle Werte wie Familie und Glück der eigentliche Kern des Weihnachtsfestes sind - und die Geschenke eigentlich nur Nebensache.

Albrecht Wagner: Max und der größte Adventskalender der Welt. 152 Seiten mit 51 Illustrationen, erschienen im Junior-Forscher-Verlag, ISBN 978-3-940658-10-4. Geeignet zum Vor- oder Selbstlesen für Kinder von 5 bis 10 Jahren. Im Buchhandel erhältlich für 12,80 Euro.

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