"Schrottis" von der Straße holen

TRIER. Dreck, Lärm und versperrte Straßen: Schrotthändler in Trier-Nord und -West parken mit ihren LKW die Wohngebiete zu. Die Anwohner ärgert's. In Trier-Nord will die Stadt daher demnächst eine Parkfläche außerhalb des Quartiers anbieten.

Über 200 Anwohner-Unterschriften, drei Briefe des CDU-Landesvorsitzenden Christoph Böhr, Schreiben der SPD und Grünen im Stadtrat - Gisela Kirbach bewahrt in ihrer Mappe etliche Dokumente auf, die seit Jahren von der Stadtverwaltung eine Lösung des "Schrottauto-Problems" in Trier-Nord fordern. Rund 20 Händler stellen Abend für Abend ihre beladenen LKW im Wohnviertel ab, um am nächsten Morgen - im Winter erst nach langem Warumlaufen der Motoren - zur Abladestelle zu fahren und wieder neue Metallteile einzusammeln. Geladen haben die LKW auch Autoteile und Ölbrenner - dass auf Bernkasteler Straße, Röntgenweg und Karl-Grün-Straße schillernde Ölflecken blühen, verwundert da kaum. "Der Anblick der LKW, der Lärm, die Verengung der Straßen - da muss sich was ändern", sagt Kirbach. Im Herbst hat sich auf Initiative des Quartiermanagers Bernd Stöcker die "Interessengemeinschaft (IG) der Stadtteilbewohner Trier-Nord" gegründet, mit dabei auch einige Schrotthändler. Sie will mit Unterstützung der Stadt eine Parkfläche außerhalb des Wohnviertels finden. Bevor die Schrotthändler ihre Zusammenarbeit signalisierten, hat das Rathaus nicht viel unternommen. "Durch die IG hat die Sache ein Fundament bekommen, denn was nützt eine Parkfläche, wenn die Händler sie nicht annehmen?", sagt Stadt-Sprecher Ralf Frühauf. Viele Schrotthändler haben Angst, dass ihnen ihr Material über Nacht vom LKW geklaut wird, wenn sie diesen nicht ständig im Auge behalten. Ahmet Wüschner will mit gutem Beispiel voran gehen: "Ich werde meinen LKW auf dem Platz abstellen und hoffe, dass meine Kollegen es mir gleichtun." Sobald die Preisverhandlungen mit dem Bundesvermögensamt abgeschlossen sind, will die Stadt ein Gelände in der Metternichstraße zur Verfügung stellen. Bis zum Sommer soll der Platz eingezäunt und an die Unternehmer vermietet werden.Initiative muss aus dem Quartier kommen

"Schön für Trier-Nord", seufzt Klaus Blum, Ortsvorsteher von Pallien, dessen Magnerichstraße und Trierweilerweg ebenfalls ständig von Schrotthändlern zugeparkt werden. "Die Anwohner schauen ständig auf Schrott-LKW", sagt Blum. Das mindere den Wohnwert und den Preis von Eigentumswohnungen. Der Ortsbeirat habe massive Forderungen an die Stadtverwaltung gestellt. Die Stadt erkenne den Auftrag an, sagt Frühauf. "Aber für eine erfolgreiche Lösung ist die Vorarbeit durch ein Quartiermanagement notwendig, wie es der neue Stadtteilrahmenplan auch empfiehlt." Wie ist Ihre Meinung zum Thema? Schreiben Sie uns. Ihre Zuschrift sollte maximal 30 Zeilen à 30 Anschläge lang sein und bis heute, 14 Uhr, vorliegen. Fax: 7199439; E-Mail: echo@volksfreund.de

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