Schüleraustausch dokumentiert Freundschaft

TRIER/FRESNO. (red) Es herrschte schon eine leicht gedrückte Stimmung, als die 20-köpfige Gruppe des Max-Planck-Gymnasiums am 31. März in die USA zum Schüleraustausch aufbrach. Schließlich hatte sie in den Nachrichten von unfreundlichen Empfängen oder gar Ausladungen von Schülergruppen gehört. Die Wahrheit sah ganz anders aus.

Die MPG-Schülergruppe wurde am Flughafen von Fresno in Zentral-Kalifornien überaus freundlich empfangen. Transparente waren aufgespannt, um die deutschen Gäste herzlich zu begrüßen. Schnell waren Freundschaften geschlossen. Im Vorfeld hatten sich Uli Kaurisch, der den Schüleraustausch auf MPG-Seite organisierte, und Peter Sharkey, Mathematiklehrer an der Hoover-Highschool in Fresno und in Trier bestens bekannt als Trainer des traditionellen Trierer Basketballs-Camps in den Sommerferien, verständigt, den Schüleraustausch unter keinen Umständen in Frage zu stellen. "Der Schüleraustausch soll die Freundschaft zwischen der Jugend der beiden Nationen dokumentieren und festigen", so Uli Kaurisch, Sportlehrer am MPG. "Wir haben die große Chance, auch mit diesem Schüleraustausch zu dokumentieren, dass die Einstellungen zum Krieg so weit nicht auseinander liegen", meinteDoris Müller, die als Englischlehrerin am MPG den Schüleraustausch begleitet. Der Krieg der USA und seiner Alliierten ist - nicht anders als in Deutschland - in den Medien ständig präsent. "Wir haben Angst um unsere Soldaten und wegen möglicher Terror-Angriffe", so Kathleen Morgan, Gastgeberin von MPG-Schülerin Eva Simon. Was immer erörtert wird - "the nine-eleven", der 11. September - scheint in der Tat ein tiefer Einschnitt in der Geschichte der USA gewesen zu sein und die Einstellung der amerikanischen Jugend zu einer möglichen Bedrohung von außerhalb nachhaltig geändert zu haben. Dass die jugendlichen Gäste aus Deutschland wirklich willkom/fcg(men sind, wird im Gegensatz zu anders lautenden Meldungen nicht zuletzt durch die Herzlichkeit der gastgebenden Familien dokumentiert. "Uns liest man jeden Wunsch von den Augen ab", erklärt MPG-Schüler Johannes Kebig, der den dreiwöchigen Austausch genießt. In den beiden ersten Wochen des Austauschs begleiteten die Trierer Schülerinnen und Schüler ihre amerikanischen Partner in die Schule und nahmen am Unterricht teil.MPG-Schüler berichten über ihre Heimat

Die Trierer wurden gebeten, im Geographie- oder Geschichts-Unterricht über ihre Heimat zu berichten. Der Krieg im Irak und die angespannte politische Lage zwischen den USA und der Bundesrepublik beeinträchtigen die Beziehungen zwischen den Jugendlichen nicht. "Wenn wir am Ende unseres Programms feststellen, dass die Einstellungen der Jugendlichen beider Nationen zur aktuellen Weltpolitik keineswegs so weit differieren", sagt Uli Kaurisch, "dann hat der Besuch eines seiner Ziele erreicht."

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