Schule Tarforst: Eine Frage bleibt

TRIER. Die juristischen Auseinandersetzungen um das Baugebiet auf der Tarforster Höhe laufen derzeit im Sinne der Stadt: Seit März rollen die Bagger wieder über das Neubaugebiet BU 11 auf der Tarforster Höhe - allerdings nicht über den Grüngürtel "Olbeschgraben". Und nun steht durch einen außergerichtlichen Vergleich auch die Finanzierung der neuen Schule.

Endlich seien die städtischen Mittel für die neue Grundschule in Tarforst samt Turnhalle gesichert, berichtet Schuldezernent Ulrich Holkenbrink. Im Prozess um die Gültigkeit der städtebaulichen Entwicklungspläne für die Baugebiete BU 11, BU 12, BU 13 und BU 14 einigte sich die Stadt mit dem Kläger auf einen Kompromiss. Die Entwicklunspläne der Stadt sind also rechtmäßig, und somit stehen die städtischen Mittel für die Baugebiete - also auch für die Schule - zur Verfügung. "Da das Verfahren offen war, war auch die Finanzierung offen", erklärt Holkenbrink. Hat das Warten der Anwohner des Neubaugebietes auf die neue Grundschule nun ein Ende? Noch nicht, sagt der Schuldezernent. Nur der finanzielle Beitrag der Stadt stehe, über die Landeszuschüsse entscheide nun die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) und anschließend das Landesministerium. "Bis Ende des Jahres überprüfen wir die nötigen Fördermittel für die neue Schule", erklärt Karsten Deicke, Pressesprecher der ADD. "Ob die neue Schule in Tarforst im Förderplan 2004 des Landes enthalten ist, steht erst im Dezember fest." Dann entscheide das Landesministerium über seinen Förderplan. Der Baubeginn hänge davon ab, wann die Landeszuschüsse überwiesen werden, berichtet Holkenbrink, und weder er noch Deicke wollen deshalb über den Zeitpunkt des Baubeginns spekulieren. Auch die Dauer der Arbeiten sei noch völlig offen, erklärt der Schuldezernent. Wann immer die Bauarbeiten beginnen - "wir würden einen Luftsprung machen", sagt Marcellus Gehlen, Ortsvorsteher in Tarforst. Seit zwei Jahren warten die Anwohner der Tarforster Höhe auf die neue Schule. Nach der Änderung der Schulbezirke zum jetzigen Schuljahr befürchten viele, dass die Stadt die neue Schule gar nicht mehr bauen wolle. Viele Familien mit kleinen Kindern hatten nur aufgrund der versprochenen Schule ihr Grundstück auf dem Baugebiet BU 11 gekauft. Ein Beispiel ist die Familie Kölzer. "Wir würden uns natürlich über den Schulbau freuen", erklärt Anett Kölzer, "aber ich glaube nicht mehr daran". Ihre älteste Tochter wird nächstes Jahr eingeschult, ihre jüngste Tochter erst in voraussichtlich vier Jahren. "Wir hatten gehofft, dass die Schule längst stehen würde." Die Familie Deinzer befindet sich in einer ähnlichen Situation. Sohn Markus wird entweder 2004 oder 2005 eingeschult. Die Familie wünscht sich, dass die neue Grundschule rechtzeitig fertig wird, so dass er sie besuchen kann. Skepsis über den Schulbau bleibt aber. "Mittlerweile glaube ich nicht mehr so ganz daran", sagt Dagmar Deinzer. Auch Ortsvorsteher Marcellus Gehlen freut sich nur verhalten und gibt zu bedenken: "Uns wurde noch nichts mitgeteilt." Nicht nur die Anwohner warten auf die versprochene Grundschule und Turnhalle, sondern auch die Vereine des Stadtteils gedulden sich seit zwei Jahren. "Der Musikverein Tarforst muss für seine Proben die Uni-Räume nutzen", erklärt Gehlen. Und das sei teuer. Mit dem neuen Schulgebäude hätten sie einen Proberaum. Auswirkungen hätte der Schulneubau auch auf die Keune-Grundschule und die Grundschule in Alt-Tarforst, die durch eine Änderung der Schulbezirke die Kinder des Neubaugebietes unter sich aufteilen. Obwohl die Änderung der Schulbezirke sich schon ausgewirkt habe, "sind wir vom Platz her sehr beengt", heißt es von der Schulleitung der Grundschule in Alt-Tarforst.Kommentar auf SEITE 10.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort