Schulen lange vernachlässigt

Zur Diskussion um Geldmittel für die Schulen:

Natürlich kommt die Kultur ohne Geld nicht aus. Das gilt in besonderem Maße für unsere Schulkultur. Es hat sich auch längst herum gesprochen, dass der Kulturdezernent Holkenbrink jeden verfügbaren Euro, falls er ihn hätte, für die Trierer Schulen ausgeben würde. Hat er doch selbst den Schulalltag am Hindenburg-Gymnasium vor und nach der Sanierung erlebt. Als ebenfalls Mitbetroffener habe ich die Erfahrung gemacht, dass bei notwendigen Veränderungen und Instandsetzungen Eigeninitiative, Phantasie und zupackendes Handeln oft zu dem gewünschten Ziel geführt haben. Denn auch schon vor 20 Jahren waren die Trierer Schulen finanziell knapp bedacht. Das HGT sollte sogar geschlossen werden. Doch damals haben selbstbewusstes Handanlegen seitens der Schulgemeinschaft (zum Beispiel Herrichtung und Ausstattung von Werkräumlichkeiten, Gestaltung von Klassenräumen und Fluren oder Aktionen des Schülertheaters "Plümo" mit bundesweiter Resonanz) und geschickte Weichenstellungen im Schulprofil (Einrichtung eines ganztagsschulischen Betreuungsangebots 1980 und Ausbau des bilingualen Französischzugs) nicht nur den Erhalt, sondern letztlich auch die Generalsanierung erzwungen. Viel zu lange haben jetzt die Betroffenen, vor allem aber die breite Öffentlichkeit, die Vernachlässigung der Schulen als gegeben hingenommen und auf die öffentliche Hand gewartet. Zu schön wäre es doch jetzt, wenn man im Nachhinein Herrn Grabbe für alles verantwortlich machen könnte. Merken wir denn erst jetzt, nachdem der berühmte Pisa-Studienturm weltweit in die Schlagzeilen geraten ist, dass unser bescheidenes und unspektakuläres Kulturhaus "Schule" nicht nur eine äußere Generalsanierung braucht, sondern vor allem das Engagement aller Elternhäuser und eine gute Resonanz in der Öffentlichkeit? Bruno Plum, Trier

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