Schulen schwimmen um die Wette

Schüler aus Trier, Metz, Luxemburg und Belgien traten zum 46. Mal beim Internationalen Schwimmwettbewerb an, der diesmal in Trier stattfand. Nicht nur sportliche Übungen standen im Stadtbad und in der Arena auf dem Programm. Denn um sich in den gemischten Gruppen zu verständigen, machten die Schüler auch sprachliche Klimmzüge.

 Achtung, fertig, los: Vom Beckenrand stürzen sich die Schüler in die Fluten und tauchen zum Beckenboden. TV-Foto: Cordula Fischer

Achtung, fertig, los: Vom Beckenrand stürzen sich die Schüler in die Fluten und tauchen zum Beckenboden. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. "Attention enfants! Achtung Kinder! Auf die Plätze, fertig, los" gibt Rolf Neumann, Schulleiter der Grundschule Reichertsberg und seit 1983 Teamleiter und Mitorganisator des Wettbewerbs, das Startzeichen. 100 Jungen und Mädchen aus Grund- und Hauptschulen stürzen sich in die Fluten, tauchen, paddeln, prusten und schnappen nach Luft.Erste Disziplin ist eine Geschicklichkeitsstaffel, dann müssen Ringe vom Beckenboden gefischt werden. Bei der dritten Aufgabe sollen die flinken Schwimmer eine Bahn mit einem Ball zurücklegen und ihn am Ende in einen Korb werfen. Jeder Treffer zählt einen Punkt. Wenn die Kräfte noch nicht ausgegangen sind, legt jedes Kind noch eine Strecke von 50 Metern zurück, so schnell wie möglich.Weil sie in den Gruppen bunt gemischt sind, haben alle dieselben Ausgangspositionen. Aber um den Sieg geht es nicht, Sieger gibt es nicht, Gewinner schon. Der olympische Gedanke zählt. Und der europäische.Verständigung: "notfalls mit Händen und Füßen"

"Heute morgen war das sehr aufregend. Die Begegnung mit den anderen Kindern ist toll", sagt Rupert Hennen (10). "Auch wenn man die andere Sprache nicht kann, sich verständigen geht immer. Zur Not mit Händen und Füßen." Und so halten es alle 100 Kinder, die einen Tag lang Sport treiben und die Schüler aus den Nachbarländern kennenlernen.Die grenzüberschreitende Begegnung war vor 46 Jahren der Grundgedanke für die Gründung dieser sportlichen Zusammenkunft. Und damit sei es auch die älteste Schul-Städte-Partnerschaft, sagt Otmar Breiling vom Trierer Schulverwaltungsamt. "Dabei sollen Spiel und Spaß im Vordergrund stehen." Während anfänglich der Wettkampf zwischen den vier Nationalitäten betrieben wurde, ist es heute noch "die Freundschaftspflege und der europäische Gedanke des Miteinanders", sagt Neumann. Bewegung verbindet, und die Vier-Städte-Schulsportbewegung ist kein Auslaufmodell. "Das ist ein langer Tag heute. Aber das macht nichts, denn es ist ein schöner Tag. Außerdem schwimme ich gerne, und ich bin ein guter Ausdauer-Sportle", sagt Rupert. Und ganz nebenbei hat er auch noch neue Freunde gewonnen.

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