Schutz für beide Seiten

TRIER-EHRANG. Ortsbeirat und fünf Anlieger sprechen sich gegen die geplante Lärmschutzwand entlang den Bahngleisen aus. Grund: Der Schutz sei nur auf einer Bahnsseite vorgesehen.

Der Ortsbeirat Ehrang-Quint tagte im neuen Bürgerhaus. Dabei standen Informationen über den Bau einer neuen Brücke über die Kyll und einer Lärmschutzwand an den Bahngleisen im Vordergrund. Fast drei Jahre ist das Zugunglück her, das im Bereich zwischen Laacher Weg und Kyll für beträchtliche Folgen gesorgt hatte. Unter anderem wurde eine Behelfsbrücke über die Kyll gebaut. Diese wird nun durch eine Stahlbrücke ersetzt, wie Jürgen Metzen vom Tiefbauamt dem Ortsbeirat erläuterte. Der Zeitpunkt stehe allerdings noch nicht fest. Die wichtigste Folge des Brückenneubaus: Wegen der "baulichen Veränderung" der Stahlbrücke im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes werde eine zwei Meter hohe Lärmschutzwand errichtet. Sie soll - von Trier in Richtung Ehrang gesehen - auf der linken Bahnseite auf einer Länge von 220 Metern zwischen der Tankstelle und dem Laacher Weg gebaut werden, erläuterte Metzen. Erforderlich sei die Lärmschutzwand wegen minimal erhöhter Werte von 0,34 dB. Dem Ortsbeirat war bis dato nichts von den Plänen bekannt. Die Widerspruchsfrist sei abgelaufen, sagte Metzen. Fünf Anlieger hätten Einwände gegen die Pläne geltend gemacht, da nur auf einer Bahnseite eine Lärmschutzwand vorgesehen sei. Auch der Ortsbeirat meldete Bedenken an. Hochabsorbierendes Dämmmaterial

In Hinblick auf die schlechten Erfahrungen mit dem einseitigen Lärmschutz auf der Moselbrücke zur A 64 sei es erfahrungsgemäß schwierig, nachträglich die Genehmigung für einen zweiten Lärmschutz zu erreichen, sagte Ortsvorsteher Günther Merzkirch (CDU). Die Lärmschutzwand wird, so Metzen, aus Stahl bestehen, gefüllt mit Dämmmaterial. Durch hochabsorbierendes Material soll auch auf der Gegenseite nicht mehr Lärm entstehen. Der Ortsbeirat beschloss, sich den Widersprüchen der Anlieger anzuschließen. Zur Gestaltung des Umfelds des Bürgerhauses informierte Metzen, dass die Pläne fertig seien. Man müsse mit der weiteren Gestaltung noch warten, bis eine Entscheidung über das weitere Vorgehen bezüglich des benachbarten Hauses Nr. 145 in der Niederstraße gefallen sei. Merzkirch: "Das städtische Denkmalpflegeamt ist für einen Abriss, das Landesdenkmalamt ist dagegen." Wenn keine Einigung zu Stande käme, sei die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion die Schlichtungsstelle. Das Ortsteilbudget 2006 von 34 000 Euro ist eingeplant für die Fertigstellung des Wegs zum Friedhof (5000 Euro), einen Zuschuss zum Bau der Grillhütte durch den Sportverein (5000 Euro) und für die Technikbühne im Bürgerhaus (24 000 Euro). Merzkirch teilte ferner mit, dass der Kindergarten St. Peter ab September sechs Plätze für Zweijährige anbieten werde, die Grundschule Ehrang als Ganztagsschule in offener Form eingerichtet und der Rückbau des Spielplatzes in der Schillerstraße vom Grünflächenamt angekündigt sei. Dass die B 53 - und damit Ehrang und Quint - künftig durch die Ortsumgehung von Schweich stärker von Mautflüchtigen genutzt würde, sorgte Matthias Steffes (UBM). Merzkirch kündigte an, sich darüber zu informieren.

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