Schwarzer Schimmel auf kaltem Beton

Weil sich in vier Räumen des Kindergartens Mariahof massiver Schimmel ausgebreitet hat, müssen rund 50 Kinder ins benachbarte Pfarrheim umziehen. Das Gesundheitsamt hatte die Schließung der Räume am Dienstag veranlasst. Es ist die zweite Trierer Kindereinrichtung innerhalb weniger Wochen, die ihre Schützlinge wegen gesundheitlicher Gefahren ausquartieren muss.

 Ungedämmter Beton-Bau: Teile des Kindergartens St. Michael sind wegen Schimmels geschlossen. TV-Foto: Cordula Fischer

Ungedämmter Beton-Bau: Teile des Kindergartens St. Michael sind wegen Schimmels geschlossen. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier-Mariahof. Seit mehreren Jahren versuchen die Mariahofer, das Schimmel-Problem ihres Kindergartens St. Michael in den Griff zu bekommen. Doch die Renovierungen, bei denen der Schimmel mit verschiedenen Mitteln abgewaschen und die Wände neu gestrichen wurden, blieben ohne Erfolg: Immer wieder breiteten sich die schwarzen Flecken aus. "Vor Jahren sind luftdichte Fenster eingebaut worden", erklärt Pfarrer Georg Goeres. "Damit fiel der Lüftungseffekt durch die alten, undichten Fenster weg, und die Luftfeuchtigkeit schlug sich an dem kalten Beton ab." Die nassen Wände bildeten die Nahrungsgrundlage für den Schimmel, den Mitarbeiter des Trierer Gesundheitsamts am Dienstagmorgen in Augenschein nahmen. Herbeigerufen hatte das Amt der Verwaltungsrat der Pfarrgemeinde, die Träger der Einrichtung ist. Die Gesundheitsgefahr war so offensichtlich, dass das Amt die tatsächliche Sporenbelastung der Luft gar nicht erst maß. "In vier Räumen ist jeweils mehr als ein halber Quadratmeter befallen", erklärt Gesundheitsamt-Leiter Harald Michels. "Bei so massivem Schimmel müssen die Räume geschlossen, das Mauerwerk saniert und die Bauschäden behoben werden."Zwei der fünf Gruppenräume, ein Mehrzweckraum und die Turnhalle sind nicht mehr nutzbar. Die insgesamt 120 Kinder werden zurzeit gemeinsam in den drei übrigen, unbelasteten Gruppenräumen betreut. "Bleiben die Türen zu, gelangen die Schimmelsporen nicht aus den befallenen in die unbelasteten Räume", versichert Michels."Logistisch bereitet uns die Schließung keine großen Probleme", erklärt Triers Sozialdezernent Georg Bernarding. Die rund 50 Kinder der beiden betroffenen Gruppen werden ab Montag in Räumen des benachbarten Pfarrheims betreut. "Die Räume sind so, dass die Gruppen dort durchaus längerfristig untergebracht werden können", sagt Pfarrer Goeres.Schnell zu sanieren ist der Kindergarten nämlich nicht: Neben dem Schimmel in den Gruppenräumen ist auch der Keller stark verschimmelt, außerdem ist das Flachdach undicht. "Wir müssen jetzt sehen, wie wir die seit langem geplante Sanierung schnell vorantreiben", sagt Goeres.Der Mariahofer Kindergarten ist die zweite Trierer Tagesstätte, die das Gesundheitsamt beanstandet hat: Vor drei Wochen wurde die nur zehn Jahre alte Kita Trimmelter Hof komplett geschlossen. In der Holzfassade hatte sich großflächig Schimmel ausgebreitet (der TV berichtete).

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