Schwere Zeiten - aber mit Herz

Kennengelernt haben sie sich während des Kriegs in einem Trierer Tabakwarenladen - ihre Schwester spielte Heiratsvermittlerin. Nun sind Barbara und Johann Schwarz bereits 65 Jahre lang verheiratet.

 Barbara und Johann Schwarz freuen sich über die Glückwünsche von Bundespräsident, Landesvater – und dem Trierer OB Jensen. TV-Foto: Dorothe Quare-Odenthal

Barbara und Johann Schwarz freuen sich über die Glückwünsche von Bundespräsident, Landesvater – und dem Trierer OB Jensen. TV-Foto: Dorothe Quare-Odenthal

Trier. (QO). In ihrer gemütlichen Wohnung in der Zuckerbergstraße wohnen sie bereits seit 15 Jahren und fühlen sich hier recht wohl. An den Wänden hängen viele Fotos, darunter Gratulationsurkunden der Bischöfe Spital und Marx - und ein Mädchen mit Kommunionkerze. "Das ist meine Enkelin", sagt Barbara Schwarz stolz. "Ich habe sie großgezogen!" Gern erzählt sie aus ihrem Leben, obwohl sie auch viel Schlimmes erlebt hat. Geboren wurde sie bei St. Thomas in der Eifel, als zweitjüngstes von 13 Geschwistern, von denen leider nicht alle groß wurden. Auch von ihren eigenen sechs Kindern verloren Barbara und Johann Schwarz drei durch Krieg und Entbehrungen. "Ich habe hier noch die Domglocken brennen sehen", erinnert sich Johann Schwarz. "Später war ich in Südfrankreich in Gefangenschaft." Seine Frau floh 1944 mit den Kindern nach Thüringen. "Es war eine schwere Zeit. Und so kalt! Im Wald haben wir nach Holz gesucht. Die Kinder waren viel krank." Doch Barbara Schwarz stellt auch fest: "Die Leute hatten früher mehr Herz als heute! Nachbarn gaben uns Brot - wir hatten ja nichts."In Trier lebten sie lange Zeit in der Karl-Marx-Straße, später auf der Weismark. Johann Schwarz war vor dem Krieg bei der Post gewesen, nachher musste er sich als Bauarbeiter verdingen. Seine Frau arbeitete im Böhmerkloster - dem jetzigen Seniorenheim St. Elisabeth. "Die Familie musste ja ernährt werden", stellt Barbara Schwarz trocken fest. Mit ihrem Mann hat sie sich all die Jahre gut verstanden. Sie lacht: "Sonst wären wir nicht so lang zusammen geblieben!"

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