Schwerpunkt auf erneuerbarer Energie

TRIER. Einen Rückgang bei der gelieferten Energiemenge, dafür aber Marktanteil-Gewinne bei den Geschäftskunden und ein Erfolg bei den kommunalen Strom-Ausschreibungen: Die RWE Rhein-Ruhr hat gestern ihre Einschätzung zum aktuellen Energiemarkt abgegeben.

 Weiterhin gefragt: Energie aus Windkraftanlagen. Rund elf Prozent der jährlich verbrauchten Energiemenge stammen aus erneuerbaren Quellen, in Zukunft sollen es 20 Prozent werden.Foto: dpa

Weiterhin gefragt: Energie aus Windkraftanlagen. Rund elf Prozent der jährlich verbrauchten Energiemenge stammen aus erneuerbaren Quellen, in Zukunft sollen es 20 Prozent werden.Foto: dpa

Die RWE Rhein-Ruhr ist bis 2011 wieder ausschließlicher Stromlieferant aller kommunalen und kreiseigenen Lieferstellen in ihrem Netzgebiet, also auch in der Region Trier. Das ist für Kurt Rommel, Leiter der Vertriebsniederlassung Bad Kreuznach, ein herausragender Erfolg, weil damit dokumentiert werde, dass die RWE sich auch in einem "reinen Preiswettbewerb" durchsetzen könne. Auch bei den Geschäftskunden vermeldet die RWE einen Rückgewinn von Marktanteilen. Insgesamt sind aber die verkauften Mengen im Strom- und Gasbereich in zurückliegenden Geschäftsjahr zurückgegangen. Rommel führt als Gründe den intensiven Wettbewerb mit den Stadtwerken an. Entwicklungschancen bei Wärmelieferungen

Entwicklungschancen bestehen aus Sicht der RWE in der Region Trier noch im Bereich der Wärmelieferungen, also die Planung, Ausschreibung, Errichtung und der Betrieb von Heizungsanlagen. "Hier spüren wir ein steigendes Kundeninteresse", sagt Rommel. Dies liege vor allem an den deutlich gestiegenen Preisen bei anderen Energieträgern. Nicht nur Öl oder Gas seien teurer geworden, sondern wegen der gestiegenen Nachfrage auch Holzhackschnitzel oder Biogas. Gerade bei Letzterem gebe es derzeit Pilotprojekte, die das Biogas qualitativ ans Erdgas heranbringen möchten. Dies sei gerade auch im Hinblick auf die Import-Abhängigkeit Deutschlands bei den Energieträgern von Bedeutung. Eine Besonderheit der Region Trier ist dabei die große Zahl von Stromerzeugungsanlagen auf der Basis von erneuerbarer Energie, also Windkraft- oder Biogasanlagen. 477 Megawatt können bei voller Auslastung produziert werden, das würde für die gesamte Region reichen. Aus den gestiegenen Preisen resultiere eine gesteigerte Sensibilität der Verbraucher beim Energiesparen. Vor allem die Privatkunden hätten hier noch großen Nachholbedarf. Den scheinbaren Widerspruch, warum ausgerechnet ein Energielieferant zum Energiesparen aufruft, löst Klaus Voußem, Leiter des RWE-Regionalzentrums Trier, auf. Da der Energiebedarf insgesamt steige, es gleichzeitig aber schwierig sei, die produzierte Energiemenge angesichts des Atomausstiegs und der angestrebten Reduzierung des CO2-Ausstoßes zu erhöhen, sei eine effektivere Nutzung der Energie auch für die RWE sinnvoll. Auch das soziale Engagement verläuft nach Angaben von Rommel sehr gut. Vor allem in der Region Trier sei das Projekt "Aktiv-vor-Ort" sehr erfolgreich, bei dem Mitarbeiter aus ihrem Umfeld Projekte benennen können, die dann gefördert werden, wenn sich die Mitarbeiter auch in ihrer Freizeit dafür engagieren (der TV berichtete mehrfach). Mit fast einer halben Million Euro seien die Projekte unterstützt worden.

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