Schwierige Nummer mit den Noten

TRIER. Rund 20 Teilnehmer informierten sich auf Einladung der Handwerkskammer beim Seminar "Blüten zum Anfassen" in der Deutschen Bundesbank über die Erkennung von gefälschten Banknoten. Die Falschgeldbeauftragte Dorothee Kirchen erläuterte typische Merkmale und Maßnahmen, die beim Entdecken eines unechten Geldscheines ergriffen werden müssen.

Griffig und fest sollen sie sein, die Euro-Banknoten, die seit dem 1. Januar 2002 europaweit in Umlauf sind. Das spezielle Papier aus Baumwollfasern ist ein Sicherheitsmerkmal, das Fälscher nicht oder nur schlecht nachahmen können. Trotzdem: Eine Banknote, an die sich Blütendrucker nicht heran wagen, gibt es nicht. Aber aufmerksame Geschäftsleute und Verbraucher. So konnten in Deutschland im Jahr 2004 rund 81 000, europaweit sogar etwa 900 000 falsche Scheine aus dem Verkehr gezogen werden. Am häufigsten versuchen sich Fälscher an 50- und 100-Euro- Noten.Aufklärungsquote steigern

Um die Aufklärungsquote zu steigern und die Ermittlungsarbeit der Polizei zu unterstützen, sollen vor allem Mitarbeiter in Handwerksbetrieben mit Kundenverkehr oder Einzelhändler geschult und sensibilisiert werden, um zu bemerken, wenn ihnen jemand eine Blüte andrehen will. "Es reicht nie, nur ein Merkmal zu kontrollieren", sagt Kirchen. "Sehen, kippen, fühlen, richtig hinschauen, im Zweifel mehrmals. Denn Fälschungen sind besser als man denkt." Sogar ein 300-Euro-Schein sei in eineinhalb Jahren, ohne bemerkt zu werden, rund 40 Mal im Zahlungsverkehr aufgetaucht und von Geldbörse zu Geldbörse gewandert. Einige gut gemachte Blüten von 20 bis 200 Euro konnten die Teilnehmer im Vergleich auf ihre Echtheit prüfen. Dabei achteten sie auf das Wasserzeichen, die fühlbaren Oberflächenstrukturen und taktilen Merkmale für Sehbehinderte, Folienstreifen und -embleme mit holografischen Effekten und die sich von Magenta nach Oliv verändernden Farben der Wertzahlen. Die unter UV-Licht fluoreszierenden Elemente hingegen können aufgrund der je nach Geldscheinwert abweichenden Anordnung für den Laien nicht als sicheres Erkennungszeichen gelten. "Wir wollten mit diesem Angebot vor allem Geschäfte mit Kassenbereich, wo große Summen kursieren, wie KFZ-Werkstätten, Bäckereien, Metzgereien und andere Betriebe ansprechen", so Matthias Schreiber, Leiter der Akademie der Handwerkskammer. Dass dort Falschgeld auftauche, seien zwar eher "Einzelprobleme. Aber es ist unser Ziel, unsere Mitglieder zu schützen". Schließlich ist auch das Weitergeben von gefälschten Scheinen nicht straffrei und die Beweislast liegt dann zunächst beim Geschäftsmann. Deswegen sollte jeder die Blüte erkennen können, sie aus dem Verkehr ziehen und die Polizei umgehend informieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort