Schwimmende Fruchtstücke

TRIER. (cw) Der Sommer kommt. Laue Nächte laden ein zu Gartenpartys mit Lampions und Samba, zum Sitzen in kerzenbeschienenen Straßencafes oder in einer edlen Bar mit gedämpftem Licht und Pianomusik. Was könnte dazu besser passen als ein prickelnder, fruchtig-frischer Sektcocktail? Der Favorit des Jahres wurde beim "Monin-Mandarine Napoléon Cup 2003" gekürt.

Ausgerichtet wird der Wettbewerb von der Trierer Sektkellerei in Zusammenarbeit mit der Deutschen Barkeeper-Union (DBU), aus deren zwölf Landessektionen 26 Teilnehmer antreten. In fünf Minuten müssen sie ihre Kreationen aus aromatischen Monin-Sirups, dem Likör Mandarine Napoléon, Sekt aus dem Hause Bernard-Massard sowie wahlweise Spirituosen und Fruchtsäften mixen, anrichten - und dabei auch noch eine gute Figur machen.

Aufregung steht ins Gesicht geschrieben

Feierlich gekleidete Mitarbeiter, Helfer und Gäste drängen sich im hohen, stuckverzierten Barocksaal der Sektkellerei Bernard-Massard. Den Barkeepern steht die Aufregung ins Gesicht geschrieben.

"Der Shaker ging nicht mehr auf", erzählt Sasha Waernecke vom SAS Hotel Radisson Schwarzer Bock in Wiesbaden, "das ist mir noch nie passiert." Auch Maik Schulz vom Renaissance-Hotel Hamburg und Mike Schubert vom Hotel Princess am Timmendorfer Strand sind über ihren Auftritt nicht ganz glücklich: "So viel Fachpublikum, die Kamera auf den Fingern, das Zeitlimit - man ist immer aufgeregt." Dem Geschmack von Maik Schulz' Cocktail aus Kastanien-, Bananen-, Maracujasirup, Walderdbeerlikör, trockenem Sekt, Mandarine Napoléon und schwimmenden Fruchtstücken kann das jedoch nichts anhaben.

Worauf kommt es bei einem guten Cocktail an? "Sie müssen etwas Verführerisches haben, Reife zur Geltung bringen und sich trotzdem ein Geheimnis bewahren", beschreibt Jurymitglied Willy Ludwig von Bernard-Massard. Auf den Bewertungsbögen klingt das etwas nüchterner: Eine Technik-Jury schaut den Teilnehmern beim Mixen genau auf die Finger und erteilt Punktabzüge in der B-Note, wenn die Bar nach der Arbeit unordentlich aussieht oder Gläser nicht korrekt angefasst werden. Doch am wichtigsten sind Aussehen, Aroma und Geschmack der Cocktails.

Dies muss von den Jurymitgliedern ohne Kenntnis der Rezeptur oder des Barkepers mit "ausgezeichnet", "sehr gut" oder "gut" bewertet werden - denn, so Volker Ströbel, Pressesprecher der DBU, "schlecht ist hier nichts".

Damit die Tester einen klaren Kopf bewahren, lösen sich vier Gruppen ab, und dennoch müssen die meisten Getränke angenippt zurückgehen.

Nur wenn ein Cocktail einfach zu lecker war, wird die Serviererin mit den Worten "der bleibt hier" gebremst. Bestimmt gehörte zu denen auch der von Birol Albayrak vom Hotel Mercure in Lüdenscheid, der dort ab jetzt den offiziellen "Sommer Sekt-Cocktail 2003" anbieten kann. Die Plätze zwei und drei gingen an Thorsten Eberhardt vom Arabella Sheraton Grand Hotel in Frankfurt/Main und Jörg Obermeier vom Spirit of India aus Bad Salzuflen. Der 21-jährige Marcel Kunz, der im Basmann's Brazil in Dresden mixt, ging aus dem "Monin-Mandarine Napoléon Cup 2003" als Jugendsieger hervor.

Ganz nebenbei wurde auch der Trend der Saison ermittelt: Sonnige Farben, viel Frucht und prickelnde Frische.

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