Was kommt dabei heraus, wenn sich ehemalige Punkmusiker ("Idiots", "Rückkopplung") und ehemalige New-Waver ("Fünf im grünen Bett") zusammentun? Etwa Rock? Und hat das mit Rock and Roll zu tun, wenn der Keyboarder nach dem Soundcheck nach Hause fährt, um zu duschen und sich umzuziehen? Oder wenn der komplett tätowierte Schlagzeuger während eines Stücks plötzlich seinen Arbeitsplatz verlässt, um sich Sprudel (!) zu besorgen? Nein, nein und nochmals nein. Trotz des nach verspielten Gitarrensoli klingenden Bandnamens hat Mustangs of Love mit Rock wenig am Hut. Das Trierer Quintett um Uwe Reinhard alias Jimi Berlin, das sich erst vor wenigen Monaten formierte, spielt lässigen Neo-Folk, den man auch mit Kater oder bei nächtlichen Autobahnfahrten gut hören kann - ganz entspannt und unaufgeregt. Gleich mit dem Opener, der James-Bond-Titelmelodie, zeigt Mustangs of Love, wo es lang geht. Ziel in der folgenden Stunde ist es, die gefühlte Temperatur in der noch schwülen Abendhitze zu senken. Das Publikum im Lotto-Forum findet's cool und begehrt Zugaben, die auch gegeben werden. Ganz andere Absichten als ihre Vorgänger verfolgt Spy Kowlik. Während die Luft langsam abkühlt, wollen die Musiker die Besucher zum Schwitzen bringen. Dazu blasen sie in Saxophone, Trompeten und Posaunen, und der Schlagzeuger betont die Nebenzählzeiten. Ska kommt dabei heraus und verleitet eben noch still sitzende Menschen, sich rhythmisch zu bewegen. Frontmann Markus Schu muss die Zuschauer gar nicht erst lange bitten, damit sie sich von den Sitzreihen vor die Bühne zu begeben. Ein Viertel der insgesamt 200 Gäste tanzt beseelt während des anderthalbstündigen Auftritts. Selbst ruhigere Reggae-Nummern sorgen für kollektiven Bewegungsdrang. Spy Kowlik scheint den Ausstoß von Glückshormonen zu fördern. Weitere Termine: Freitag, 20. August, Indigo und Penalty; Freitag, 3. September, Groove Improve und Jimi Berlin. Beginn jeweils um 19.30 Uhr.