Sehnsucht nach Ferne

Während das Reisen heute eine alltägliche Sache ist, war es vor 200 Jahren noch ein regelrechtes Abenteuer. Die Ausstellung "Sehnsucht nach der Ferne" in der Sparkasse Trier zeigt Aquarelle und Zeichnungen von Landschaften der Schweiz und Italiens, aber auch Reise-Utensilien und Souvenirs der damaligen Zeit.

 Sie bewundern die Exponate der Ausstellung (von links): Karl-Heinz Weichert von der Kreisverwaltung Trier-Saarburg, der Direktor des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg Lutz Unbehaun, Landrat Günther Schartz sowie Remigius Kühnen und Peter Späth von der gastgebenden Sparkasse Trier.TV-Foto: Michael Merten

Sie bewundern die Exponate der Ausstellung (von links): Karl-Heinz Weichert von der Kreisverwaltung Trier-Saarburg, der Direktor des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg Lutz Unbehaun, Landrat Günther Schartz sowie Remigius Kühnen und Peter Späth von der gastgebenden Sparkasse Trier.TV-Foto: Michael Merten

Trier. (mer) Bei einem Rundgang durch die Ausstellung im Foyer der Sparkasse in der Theodor-Heuss-Allee werden dem Besucher Einblicke in eine vergangene Zeit geboten. Das Reisen war damals eine gefährliche, aufwendige und meist mehrmonatige Angelegenheit. Ziel war für die meisten Europäer, die sich eine solche Auszeit überhaupt leisten konnten, die Ewige Stadt Rom. So zeigt die Ausstellung im Rahmen der Kreiskulturtage des Landkreises Trier-Saarburg, die Landrat Günther Schartz im Beisein zahlreicher Gäste eröffnete, hauptsächlich Aquarelle, Grafiken und Zeichnungen, die auf dem Weg durch die Schweiz und Italien nach Rom entstanden sind oder auf Eindrücken solcher Reisen beruhen. Lutz Unbehaun, Direktor des Thüringer Landesmuseums Heidecksburg, wo die Ausstellung zum ersten Mal gezeigt wurde, zitierte in einer einführenden Ansprache aus zeitgenössischen Texten, worauf es beim Reisen ankomme: Sich unterwegs "Merk-Würdiges" anzuschauen. Unbehaun verblüffte die meisten Anwesenden, indem er ihnen eine originale "Brieftasche" zeigte: Eine reichhaltig verzierte Mappe zum Aufbewahren von Briefen während eine Reise. Die gezeigten Exponate erwecken die Lust auf eine echte Reise, zeugen sie doch von der Akribie und der Leidenschaft, mit der die Menschen damals zu Werke gingen, als der Aufenthalt in der Ferne noch ein Privileg für Wenige war. Als zeitgenössische Souvenirs werden ein Modell des römischen Konstantinbogens aus Kork und ein Globus ausgestellt. Landrat Schartz dankte in seiner Ansprache dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Trier, Remigius Kühnen, Vorstandsmitglied Peter Späth und Vorstandsassistent Willi Weyer als Gastgeber der Ausstellung. Auch dem Partner-Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Person seines Vertreters Unbehaun dankte Schartz für die Bereitstellung der Ausstellung. "Das Motto der Ausstellung "Sehnsucht nach der Ferne"hatte angesichts des Mauerfalls 1989, zum Beginn der Partnerschaft mit dem ostdeutschen Landkreis, eine ganz andere Bedeutung gehabt, erinnerte Schartz. Der Eintritt zur Ausstellung, die bis zum 29. August im Foyer der Sparkasse zu sehen ist, ist frei. Informationen zu den Kreiskulturtagen gibt es unter www.trier-saarburg.de.

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