Sein Herz lässt sich nicht verwirren

Zwei große Ereignisse im Leben von Pater Andreas Müller lagen ganz dicht beieinander: Nach seiner Priesterweihe am Sonntag vor einer Woche (der TV berichtete) in der Pfarrkirche Sankt Ambrosius, feierte der Neu-Priester nun am Sonntag in St. Paulin feierlich seine Primiz.

 Feierliche Primiz mit dem Neupriester Pater Andreas Müller (Mitte). Beim Opfergottesdienst mit am Altar Diakon Bruder Julian (links) und Pater Norbert Ensch, Provinzial der Ordensgemeinschaft der Vinzentiner. TV-Foto: Ludwig Hoff

Feierliche Primiz mit dem Neupriester Pater Andreas Müller (Mitte). Beim Opfergottesdienst mit am Altar Diakon Bruder Julian (links) und Pater Norbert Ensch, Provinzial der Ordensgemeinschaft der Vinzentiner. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Nord. "Im Namen des Vaters, und des Sohnes und des Heiligen Geistes", beginnt der Priester den Wortgottesdienst. Auch die Messfeier am Sonntag in St. Paulin begann so, und doch war es eine besondere Feierstunde — für die Gläubigen und in erster Linie für Pater Andreas Müller: Es war seine Primiz. So bezeichnet die Katholische Kirche die erste Messfeier eines neu geweihten Priesters. Auch äußerlich war das sichtbar. Der so genannte Primiziant saß auf etwas erhöhter Position als die anderen. Begleitet wurde der Hauptzelebrant von mehreren Trierer Geistlichen. Verbindungen nach Frankfurt am Main

Mit ihm am Altar zur Gabenbereitung standen Pater Norbert Ensch, Provinzial der Gemeinschaft der Trierer Vinzentiner, der auch Pater Andreas Müller angehört, sowie aus dem Sauerland angereist, Diakon Bruder Julian. Die Primizpredigt hielt Pfarrer Michael Metzler, Stadtdekan in Frankfurt am Main. Die Verbindung an den Main stammt daher, dass Pater Andreas Müller bei seinem Studienaufenthalt im dortigen Pfarrhaus wohnte. Seinen Primizspruch wählte er aus dem Johannes-Evangelium: "Jesus spricht, Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich." Nach seiner Frankfurter Zeit kam Pater Andreas Müller nach Trier, um sein Theologie-Studium zu beenden. Dabei stieß er "rein zufällig" auf die Vinzentiner-Gemeinschaft. Bei seinen heutigen Mitbrüdern erfuhr er eine großartige Gastfreundschaft und lernte das bislang unbekannte Leben und Arbeiten in einer Ordensgemeinschaft (derzeit sieben Mitglieder) kennen, berichtet Müller. Von da an dauerte es nicht mehr lange bis zu seinem Entschluss, der Ordensgemeinschaft für immer beizutreten. Von der Lebensform her handele es sich nicht um einen strengen, sondern weltoffenen Orden. Das Noviziat (Einführungs- und Prüfungszeit) dauerte ein Jahr und ist bei allen Kandidaten gleich. Unterschiedliche Zeiten können sich anschließend ergeben, wenn ein Kandidat Priester werden möchte, denn daran knüpft sich ein Studium an. "Zwei Jahre nach meinem Ordenseintritt habe ich die Ewigen Gelübde abgelegt", sagt Pater Andreas Müller im Gespräch mit dem TV.Ausbildung zum Bankkaufmann

Da er als fertiger Priester eingetreten war, sei es zeitlich bei ihm etwas anders gewesen. Geboren wurde Andres Müller in Wadern, aufgewachsen ist er im saarländischen Nonnweiler-Primstal. Bevor Andreas Müller zum Priesteramt fand, hatte er eine eher "weltliche" Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert. Weitere Besonderheit, die nur einer Primiz vorbehalten ist: Im Anschluss an die Eucharistiefeier spendete Pater Andreas Müller den Primizsegen jedem einzelnen Gottesdienstbesucher persönlich. Sein künftiges Aufgabenfeld als Kaplan wird in den Ruwertalgemeinden Waldrach, Kasel und Mertesdorf sowie Trier-Ruwer liegen, wo er Pastor Rainer Justen unterstützen wird. Neben der klassischen Kaplansarbeit (drei Jahre) wolle er sich verstärkt der Jugendarbeit widmen.

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