"Wir sind sehr zufrieden", zog Geschäftsführer Paul Haubrich eine positive Bilanz des Sommerfestes des Club Aktiv. 150 Gäste interessierten sich für die Arbeit des eingetragenen Vereins, der auf sein 30-jähriges Bestehen zurückblickt. Wer die Arbeit näher kennen lernen wollte, stand nicht vor verschlossenen Türen, sondern wurde auf einen Rundgang durch die Räume des neuen Domizils mitgenommen. Es sei kein klassisches Jubiläum, Grund zum Feiern bestehe wegen der runden Zahl dennoch, betonte Paul Haubrich in seiner Begrüßung und rief die Gründer-Ideen ins Gedächtnis : 1. Menschen mit und ohne Behinderung sollen sich gemeinsam für die Verbesserung der Lebensbedingungen behinderter Menschen einsetzen; 2. die Gesellschaft soll behinderte Menschen als gleichberechtigte Mitbürger wahrnehmen; 3. Behinderte müssen dieselben Veranstaltungen besuchen können wie Nicht-Behinderte, und für Behinderte sollten Wohnform, Schulart, Ausbildung und Beruf frei wählbar sein können. Diesen Zielen sei man in den drei Jahrzehnten durchaus näher gekommen, resümierte der Geschäftsführer. Wichtigster Punkt in der Aufbauarbeit sei gewesen, im Alltag Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Zielen überhaupt ansteuern zu können. In den Prozess der Integration müssten alle Menschen eingebunden werden: Menschen mit und ohne Behinderung sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung. Mit vielen Angeboten sei schließlich der Grundstein gelegt worden, der Integration erst ermögliche. Das Selbstverständnis Behinderter habe sich durch eine neue Generation junger Menschen verändert, will der Club-Aktiv-Geschäftsführer erkannt haben. Für sie sei die ambulante Hilfe etwas Selbstverständliches. Viel schwieriger gestalte es sich bei Menschen, "die nicht so klar festgelegte Hilfeformen brauchen". Die Hilfsangebote würden sich auch in Zukunft am individuellen Bedarf orientieren.Autogramme von Rudi Thömmes

Haubrich zu den weiteren Feierlichkeiten: Aktionen aus den Bereichen Kunst, Kultur, Musik und Sport würden folgen, so bereits am 9. Oktober mit "Station 17", einer integrativen Band aus Hamburg (20 Uhr, Tufa). Apropos Sport: Publikumsliebling Rudi Thömmes von der Trierer Eintracht erfüllte viele Autogrammwünsche. Bürgermeister Georg Bernarding überbrachte die Glückwünsche der Stadt, nicht ohne die gute Arbeit des Clubs ausdrücklich zu loben. Musikalisch gestalteten den Aktionstag unter anderem die Cräckers von den befreundeten Westeifel-Werkstätten sowie der Spielkreis für alte Musik in Trier. Eine Diaschau ermöglichte einen Rückblick auf 30 Jahre Club Aktiv.